Ab nach Südafrika? Gaddafi will angeblich weg
17.08.2011, 13:02 Uhr
Auf den Friedhöfen gibt es immer mehr frische Gräber.
(Foto: dpa)
Die Lage in Libyen wird für Diktator Gaddafi zusehends ungemütlich. Die Rebellen rücken immer weiter vor, nun dringen sie bereits in Vororte von El Heischa ein und vertreiben die Regierungstruppen. Gaddafi selbst will einem Bericht zufolge schnellstmöglich das Land verlassen. Die USA sind sich jedenfalls sicher, dass die Tage des Machthabers gezählt sind.
Der von den Rebellen libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi will sich angeblich nach Südafrika absetzen. Dies berichtet die arabische Zeitung "Al-Sharq Al-Awsat". Gaddafis Büroleiter, Baschir Salih, habe bei seinen jüngsten Gesprächen in Mauretanien, Mali und Tunesien erklärt, sein Chef sei krank und wolle das Land verlassen, um sich medizinisch behandeln zu lassen.
Nach Informationen der Zeitung soll Gaddafi den südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma gebeten haben, ihn und seine Familie aufzunehmen. Angeblich soll Gaddafi, um seine sichere Ausreise zu garantieren, auch Kontakt zu französischen und britischen Spitzenbeamten aufgenommen haben.
Pressesprecher verbreitet Zuversicht
Die libysche Regierung wies indes die Einschätzung der USA zurück, dass Machthaber Muammar Gaddafi am Ende sei. "Sie sagen das seit sechs Monaten und wir sind immer noch da", erklärte Regierungssprecher Mussa Ibrahim. Die Medien versuchten, die Rebellen größer zu machen als diese es in Wirklichkeit seien. Allerdings räumte der Sprecher ein, dass es an mehreren Orten Kämpfe gebe, von denen die Rebellen behaupten sie eingenommen zu haben.

Unter den Bewohnern von Tripolis wächst die Unruhe. Die Stadt soll von den Rebellen eingeschlossen sein.
(Foto: AP)
US-Verteidigungsminister Leon Panetta hatte erklärt, die Tage Gaddafis seien gezählt. Dessen Soldaten seien in die Defensive gedrängt worden. In den vergangenen beiden Tagen nahmen die Aufständischen zwei strategisch wichtige Städte nahe Tripolis ein. Damit schnitten sie die Hauptstadt von Versorgungsrouten ab.
Rebellen auf dem Vormarsch
Wie das Militärkommando der Rebellen in Bengasi mitteilte, dringen diese bereits in Vororte von El Heischa ein. Die Regierungstruppen seien dort vertrieben worden. El Heischa liegt etwa 250 Kilometer vor Tripolis nahe zweier wichtiger Verbindungsstraßen zwischen der Hauptstadt und Sirte, der Heimatstadt von Machthaber Muammar el Gaddafi. Beide Städte sind Hochburgen der Regierungstruppen und der Anhänger Gaddafis.
Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP