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Vorwurf sexuellen Missbrauchs Hegseth soll einer Frau 50.000 Dollar gezahlt haben

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Zwei republikanische Senatorinnen wollen Hegseth die Zustimmung verweigern.

Zwei republikanische Senatorinnen wollen Hegseth die Zustimmung verweigern.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Er ist mittlerweile die umstrittenste Personalie der künftigen Trump-Regierung: Pete Hegseth. Jetzt wird bekannt, dass er einer Frau nach Missbrauchsvorwürfen eine hohe Summe zahlte. Im Amt bestätigt wird er wohl dennoch, obwohl zwei Republikanerinnen gegen ihn stimmen wollen.

Im US-Senat wird heute die Abstimmung über den umstrittenen Wunschkandidaten von Präsident Donald Trump an der Spitze des Verteidigungsministeriums, Pete Hegseth, erwartet. Die Personalie wird überschattet von heiklen Vorwürfen gegen den früheren Fox-News-Moderator. Während einer Befragung soll er die Zahlung einer fünfstelligen Summe wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs zugegeben haben. Zudem sprachen sich zwei republikanische Senatorinnen klar gegen ihn aus. Dennoch wird damit gerechnet, dass er als Minister für eines der wichtigsten Ministerien der Vereinigten Staaten bestätigt wird.

Hegseth habe einer Frau 50.000 Dollar gezahlt, geht aus Antworten hervor, die Hegseth laut der Nachrichtenagentur AP der demokratischen Senatorin Eilzabeth Warren während seines Bestätigungsverfahrens gab. Es habe Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen ihn gegeben. Sein Anwalt lehnte eine Stellungnahme ab.

Es geht um den Vorwurf, Hegseth habe 2017 eine Frau in Kalifornien sexuell missbraucht, berichtet der "Spiegel". Hegseth bestreitet den Kontakt zu der Frau nicht, behauptet aber, der Sex habe einvernehmlich stattgefunden.

"Der Leiter des Verteidigungsministeriums muss die Verhaltensstandards und den Charakter an den Tag legen und vorleben, die wir von allen Soldaten erwarten", teilte die Republikanerin Lisa Murkowski auf X mit. Die Nominierung von Hegseth für das Amt werfe aber erhebliche Bedenken auf, über die sie nicht hinwegsehen könne.

Murkowski: Hegseth fehlt es an Urteilsvermögen

Sie verwies auf die mangelnde Erfahrung des Ex-Soldaten. Zudem zeigte Murkowski sich besorgt, welches Signal seine Bestätigung an Soldatinnen senden könnte - er hatte früher gesagt, Frauen seien in Kampfeinsätzen nicht zu gebrauchen. Von Hegseth abgestrittene Vorwürfe, er sei in der Vergangenheit sexuell übergriffig gewesen und habe exzessiv getrunken, trügen nicht dazu bei, ihre Zweifel zu zerstreuen, schrieb Murkowski weiter. Doch schon die von ihm zugegebene mehrfache Untreue zeige, dass es ihm an Urteilsvermögen fehle. Ihre Kollegin Susan Collins äußerte sich ähnlich, ließ die berichteten Vorwürfe gegen Hegseth aber aus.

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Hegseth ist ein ehemaliger Fox-News-Moderator, der bis auf eine erfolglose Bewerbung für einen Sitz im US-Senat für Minnesota keine politische Erfahrung hat. Als Pentagon-Chef würde der 44-jährige Ex-Soldat eines der wichtigsten Ministerien in den USA leiten.

Aufgrund der knappen Mehrheit der Republikaner im US-Senat könnten schon vier Abweichler Hegseth das Amt verwehren. Allerdings deutet trotz neuer Anschuldigungen alles darauf hin, dass er die nötige Mehrheit bekommt. Der US-Senat kommt schon am Morgen Ortszeit zusammen, die Abstimmung über Hegseth könnte aber erst Stunden später, voraussichtlich in der deutschen Nacht, beginnen.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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