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Feuerpause für Teile von Gaza Hilfsgüter stecken wegen Treibstoffmangels fest

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Am Mittwoch wurde erstmals ein Tankwagen in den Gazastreifen gelassen, doch die Laster für Hilfsgüter konnten nicht betankt werden.

Am Mittwoch wurde erstmals ein Tankwagen in den Gazastreifen gelassen, doch die Laster für Hilfsgüter konnten nicht betankt werden.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Im südlichen Gazastreifen können keine Hilfen mehr verteilt und deshalb auch keine neuen angenommen werden - die Lager sind voll. Für zwei Viertel von Gaza-Stadt im Norden verspricht Israel indes eine humanitäre Kampfpause.

Im Süden des Gazastreifens sind die Lagerhäuser für Hilfsgüter nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA voll, weil eine Verteilung der Waren mangels Treibstoff zuletzt nicht möglich war. "Da die Lagerhäuser randvoll sind, konnte (das Palästinenserhilfswerk UNRWA) keine weiteren humanitären Lieferungen annehmen", teilte OCHA mit.

Am Mittwoch durfte erstmals seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober wieder ein Tankwagen in den abgeriegelten Gazastreifen fahren. Es habe jedoch nicht genug Zeit gegeben, die Lastwagen auf der palästinensischen Seite zu betanken, um die am Dienstag gelieferten Hilfsgüter in dem Küstengebiet zu verteilen, erklärte OCHA.

Der Tankwagen hatte rund 23.000 Liter Treibstoff an Bord. Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind aber für eine minimale humanitäre Versorgung täglich rund 200.000 Liter nötig. Auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs Rafah stünden Dutzende Lastwagen mit humanitären Gütern, die am Donnerstag in das Gebiet fahren sollten, hieß es bei OCHA weiter.

"Humanitäre Kampfpause" für Flucht in den Süden

In der umkämpften Stadt Gaza im nördlichen Gazastreifen forderte Israels Armee erneut Zivilisten in mehreren Vierteln zur Evakuierung auf. Bis 16 Uhr Ortszeit (15 Uhr MEZ) sollten Bewohner zu ihrer eigenen Sicherheit in "die humanitäre Zone" im Süden des Küstenstreifens fliehen, schrieb ein Sprecher der Armee am Morgen auf Arabisch auf der Plattform X. Dabei nannte er auch das Flüchtlingsviertel Dschabalia. Zusätzlich veröffentlichte er eine Karte mit der eingezeichneten Fluchtroute.

Zudem nannte der Sprecher zwei Viertel der Stadt Gaza, in denen es tagsüber eine humanitäre Kampfpause geben solle. Diese sollten die Bewohner zur Flucht in den Süden nutzen. Zivilisten, die von der Terrororganisation Hamas an der Flucht gehindert würden, könnten sich per Telefon oder über die Plattform Telegram an die israelische Armee wenden, hieß es.

Israel ruft die Zivilbevölkerung in der Stadt Gaza und im Norden seit Wochen dazu auf, sich zu ihrer eigenen Sicherheit in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens zu begeben. Doch auch im südlichen Teil des Gazastreifens kam es mehrfach zu israelischen Luftangriffen. Nach Darstellung der Armee soll es sich dabei ausschließlich um gezielte Attacken auf Mitglieder der islamistischen Hamas handeln. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.

Quelle: ntv.de, chl/dpa

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