"Um Omikron zu besiegen" Lauterbach rechnet mit weiteren Maßnahmen
10.01.2022, 05:19 Uhr
Ende vergangener Woche vereinbaren Bund und Länder neue Corona-Regeln. Gesundheitsminister Lauterbach geht aber davon aus, dass weitere Schritte notwendig sein werden, um Omikron in Schach zu halten. Ähnlich sieht es der Gesundheitspolitiker Dahmen von den Grünen.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet, dass im Kampf gegen die Omikron-Variante des Coronavirus weitere Maßnahmen notwendig werden. Die von Bund und Ländern vereinbarte 2G-plus-Regel in der Gastronomie und die neuen Quarantäneregeln bezeichnete der SPD-Politiker am Sonntagabend in der ARD als Erfolge. "Ich glaube schon, dass uns das helfen wird." Er fügte aber hinzu, das werde nicht reichen, um Omikron zu besiegen.
"Ich glaube, die Fallzahlen werden ansteigen. Daher werden weitere Maßnahmen noch notwendig werden, zu gegebener Zeit. Aber das ist jetzt erst mal ein ganz wichtiger Schritt nach vorne." Bund und Länder hatten am Freitag eine 2G-plus-Regelung für Restaurants, Cafés und Kneipen vereinbart. Demnach haben nur Geimpfte und Genesene mit negativem Corona-Test sowie Menschen mit Auffrischungsimpfung Zugang.
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sagte im ZDF: "Möglicherweise werden wir auch über die Gastronomie hinaus weitere Innenbereiche mit 2G-plus-Maßnahmen als zusätzlichen Schutz beschließen müssen." Die Omikron-Welle sei erst am Anfang. "Und wenn wir in die Nachbarländer sehen, sehen wir: Es ist überall ein großes Problem, mit dem wir jetzt umgehen müssen."
Auf die Frage, ob irgendwann nur noch Menschen mit Booster-Impfung Zugang zur Gastronomie haben könnten, sagte Lauterbach: "Nein, also das heißt das nicht unbedingt, weil wir können ja auch andere Maßnahmen ergreifen. Aber ich glaube, es ist wichtig, erst einmal den Maßnahmen, die wir jetzt ergriffen haben, eine Chance zu geben zu wirken." Die Bürger hätten es auch ein Stück weit selbst in der Hand. "Je mehr Geboosterte wir in der Gesellschaft haben, desto schwerer ist es für Omikron, eine starke Welle aufzubauen."
Die neue Omikron-Variante wurde im November aus Südafrika gemeldet, ihr Anteil am Infektionsgeschehen in Deutschland nimmt rasend schnell zu. Sie ist wesentlich ansteckender als die bislang dominierende Delta-Variante. Zugleich gehen Experten davon aus, dass Omikron tendenziell zu milderen Krankheitsverläufen führt und Infizierte seltener in eine Klinik müssen. Der Expertenrat der Bundesregierung warnte aber jüngst, die starke Infektionsdynamik drohe, den Vorteil der milderen Krankheitsverläufe wieder aufzuwiegen.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa