Politik

Dienstpässe unerlaubt benutzt Macrons Ex-Leibwächter in Gewahrsam

Nach einer Prügelattacke war Alexandre Benalla als Macrons Sicherheitsbeauftragter entlassen worden.

Nach einer Prügelattacke war Alexandre Benalla als Macrons Sicherheitsbeauftragter entlassen worden.

(Foto: AP)

Es gibt neue Vorwürfe gegen den ehemaligen Sicherheitsbeauftragten von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron: In der Affäre um seine Diplomatenpässe wird gegen den "Rambo" des Elysée-Palastes nun auch wegen Urkundenfälschung ermittelt.

Ein geschasster Mitarbeiter von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist in Polizeigewahrsam: Der frühere Sicherheitsbeauftragte Macrons, Alexandre Benalla, wurde festgenommen, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft mit. Die Regierung wirft ihm Missbrauch seiner Diplomatenpässe vor. Benalla hatte die Pässe im Rahmen seiner Tätigkeit für Macrons Amtssitz erhalten.

Macrons Büroleiter hatte am Mittwoch bei einer Anhörung im Senat gesagt, Benalla habe nach seiner Entlassung im Juli noch fast 20 Mal unberechtigterweise seine Diplomatenpässe bei Reisen eingesetzt. Die Justiz ermittelt auch wegen Urkundenfälschung gegen Benalla. Die Justiz hatte sich im Dezember in den Fall eingeschaltet und unter anderem wegen Verdachts des Vertrauensbruchs eine Untersuchung eingeleitet. Eigentlich sollte sich Benalla am kommenden Montag den Fragen des Senats zu der Affäre stellen.

Der Ex-Sicherheitsmitarbeiter hatte nach einer Prügelattacke auf Demonstranten bei der Pariser Maikundgebung seinen Posten als Macrons Sicherheitsbeauftragter verloren. Videoaufnahmen zeigen, wie er mit einem Polizeihelm bekleidet auf Menschen einschlägt - obwohl er keine Polizeifunktionen innehatte. Gegen ihn laufen deshalb auch Ermittlungen wegen Gewaltanwendung und des unerlaubten Tragens von Dienstabzeichen.

Macron war in der Affäre um den "Rambo" des Elysée-Palastes, wie ihn Medien nannten, im Sommer stark unter Druck geraten. Die Opposition wirft ihm vor, Benalla lange gedeckt und auch nach seinem Rauswurf Kontakte zu ihm unterhalten zu haben. Dahinter steht der Verdacht, dass es im Elysée-Palast einen Sicherheitsdienst mit illegalen Befugnissen gab.

Quelle: ntv.de, cam/AFP/dpa

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