Nach Hamas-Angriff Mindestens 260 Leichen auf Festivalgelände gefunden
08.10.2023, 22:20 Uhr Artikel anhören
Nahe einem Kibbuz unweit der Grenze zum Gazastreifen feiern junge Menschen, bis sie zum Ziel des Hamas-Überraschungsangriffs werden. Was dann folgt, gleicht einem Massaker. Rettungskräfte zählen mindestens 260 Leichen auf dem Gelände. Auch die vermisste Deutsche Shani Louk hatte das Festival besucht.
Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen haben Einsatzkräfte allein auf einem Festival-Gelände in Israel bislang mindestens 260 Leichen gefunden. Das berichtete die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka.
Es handelt sich Berichte zufolge um das Nova-Festival, auf dem auch die Deutsche Shani Louk bis zur Katastrophe gefeiert haben soll. Hamas-Kämpfer attackierten dieses am Samstag unweit eines Kibbuz nahe der Grenze zum Gazastreifen und verschleppten auch zahlreiche Menschen von dort in den Gazastreifen. Medien zitierten Augenzeugen, die von einem Massaker sprachen.
Das fragliche Gelände liegt nahe des Kibbuz Re'im am Rand der Negev-Wüste unweit der Ortsverbindungsstraße Richtung Sderot. Die stark befestigte Grenze zum Gazastreifen befindet sich knapp fünf Kilometer entfernt im Nordwesten.
Im Netz kursieren Videos, die zeigen sollen, wie die Feiernden vor den Schüssen der Angreifer fliehen. Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an.
Bei dem Großangriff wurden nach dem jüngsten Stand von Sonntagabend mindestens 700 Menschen in Israel getötet. Ob die 260 getöteten Festival-Besucher dabei schon mitgezählt wurden, war zunächst unklar. Die Zahl stieg im Laufe des Wochenendes immer weiter, unter anderem da israelische Streitkräfte in angegriffene Orte vorrückten und weitere Leichen entdeckten.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa