Berlin strafft die Bürokratie Offshore-Parks kommen schneller
03.05.2011, 19:54 UhrDie Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen auf offener See sollen erheblich verkürzt werden. das Bundesbauministerium will die schifffahrtrechtlichen Vorschriften entsprechend ändern. In den deutschen Gewässern von Nord- und Ostsee sollen in den nächsten Jahren Kraftwerksparks mit mehreren tausend Windenergieanlagen entstehen.

Die Luftaufnahme zeigt auf der Ostsee vor der Halbinsel Fischland-Darss die 21 Windkraftanlagen des Offshore-Windparks "Baltic 1".
(Foto: dapd)
Das Bundeskabinett will die Genehmigungsverfahren für Windparks auf See nach Angaben der Rostocker "Ostsee-Zeitung" beschleunigen und vereinfachen. Auch die Verlegung von Stromkabeln von Offshore-Windparks bis an Land soll von der Neuregelung profitieren. Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) bringt dem Bericht zufolge bereits an diesem Mittwoch einen Gesetzentwurf zur Änderung schifffahrtsrechtlicher Vorschriften ins Kabinett ein. Nach geltendem Recht seien für Windkraftanlagen auf See mehrere Genehmigungen bei verschiedenen Behörden einzuholen. Künftig solle es mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) nur noch einen Ansprechpartner geben.
Ramsauer sagte der Zeitung zufolge, das Gesetz sei ein erster und wichtiger Schritt beim Sofortprogramm zum neuen Energiekonzept der Bundesregierung. "Wir bauen bürokratische Hürden ab."
Riesige Offshore-Windparks geplant
In den deutschen Gewässern von Nord- und Ostsee sollen in den nächsten Jahren Kraftwerksparks mit mehreren tausend Windenergieanlagen entstehen. Bislang sind nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie in der Nordsee 23 Offshore-Windparks mit zusammen 1611 Windrädern und einer installierten elektrischen Leistung von 7650 Megawatt (MW) genehmigt. In der Ostsee sind es drei Parks mit 1040 MW. Zum Vergleich: Ein Atomkraftwerk leisten im Schnitt gut 1000 MW, das größte in Deutschland (Isar II) liegt bei brutto 1485 MW.
Quelle: ntv.de, dpa