Politik

Neuanfang unter neuem Namen Sarkozys Partei nennt sich "Die Republikaner"

Parteichef Nicolas Sarkozy möchte mit den Republikanern wohl wieder Präsident Frankreichs werden.

Parteichef Nicolas Sarkozy möchte mit den Republikanern wohl wieder Präsident Frankreichs werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die große konservative Partei in Frankreich gibt sich ein neues Statut und einen neuen Namen. Sofern die Parteibasis zustimmt, wird das Kürzel UMP abgeschafft. Die Sozialisten fühlen sich provoziert.

Die Partei des ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy ändert ihren Namen in "Die Republikaner". Der Vorstand der bisherigen UMP (Union pour un mouvement populaire) beschloss nahezu einstimmig, von nun an unter dem Namen "Les Républicains" zu firmieren. Die Namensänderung der größten Oppositionspartei Frankreichs sei notwendig gewesen, da diverse "Turbulenzen und Affären das Kürzel UMP eingetrübt" hätten, sagte UMP-Mitglied Bernard Accoyer. Die UMP war 2002 als Zusammenschluss verschiedener konservativer und Zentrums-Parteien entstanden.

Angeregt hatte die Umbenennung der Parteivorsitzende Sarkozy selbst, der mit "Den Republikanern" im Präsidentschaftswahlkampf 2017 ein zweites Mal in den Elysée-Palast einziehen will. Auch der ehemalige Premierminister Alain Juppé hat seine Kandidatur erklärt.

Bei der Abstimmung, in der es auch um ein neues Parteistatut ging, gab es bei 51 Anwesenden nur eine Enthaltung. Noch muss der neue Name allerdings von der Parteibasis anerkannt werden. Die Parteimitglieder sind aufgerufen, ihre Meinung noch vor einem Parteitag Ende Mai per Online-Abstimmung zu äußern.

Der Ruf der UMP hatte vor allem unter Zweifeln am Führungsstil des früheren Vorsitzenden Jean-François Copé gelitten, der vergangenes Jahr zum Rücktritt gedrängt wurde. Auch Ermittlungen im Zusammenhang mit der Wahlkampffinanzierung Sarkozys im Jahr 2012 fügten dem Ansehen der Partei Schaden zu.

Die regierenden Sozialisten bezeichneten die Umbenennung von Sarkozys Partei als "Ausbeutung des gemeinsamen Erbes". Die "Republik" sei ein "gemeinsames Gut", dessen sich kein einzelner "bemächtigen" dürfe, hatte der sozialistische Abgeordnete Christian Paul bereits im vergangenen Monat gesagt. "Niemand hat das Recht, die Republik aus Gründen des politischen Marketings zu seinem Eigentum zu machen", sagte Pauls Parteikollegin Annick Lepetit nun. Doch auch bei einigen Anhängern der UMP sorgte der neue Name für Argwohn - vielen von ihnen ist er zu amerikanisch.

Quelle: ntv.de, che/AFP

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