Spezialitäten für G7-Gäste Söder verteidigt Trachtler-Empfang - und packt Rucksäcke
27.06.2022, 16:14 Uhr
US-Präsident Joe Biden freute sich sichtlich über den Empfang durch die Trachtler.
(Foto: dpa)
Trachtler begrüßen Weltgäste: Der Empfang der Staats- und Regierungschefs zum G7-Gipfel sorgt im Internet für Spott. Doch Bayerns Ministerpräsident verteidigt dies mit der Lebenskultur im Bundesland. Und er gibt den Gästen noch etwas typisch Bayerisches mit auf den Heimweg.
Nicht der Krieg in der Ukraine oder die drohende Hungersnot beschäftigte die Twitter-Nutzer am Sonntag zum Auftakt des G7-Gipfels im bayerischen Elmau. Nein, es waren vor allem Fotos vom Empfang der eingeladenen Staats- und Regierungschefs, die am Sonntag vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder begrüßt worden waren. Mit dabei: bayerische Trachtenvereine, Musiker und Gebirgsschützen, die die Gäste aus aller Welt willkommen hießen.
Bei Twitter sorgten die Bilder für Hohn und Spott. Etliche Kommentatoren sahen sich genötigt, zu betonen, dass die Präsidenten und Ministerpräsidenten da ein ganz spezielles Bild von Deutschland zu Gesicht bekamen, das keinesfalls für den Rest des Landes stehe.
"Welche Gesellschaft soll das abbilden?", ächzte etwa der Grünen-Politiker Jan Philipp Albrecht. "Diese Menschen sind Bayern. Deutsche ziehen sich so nicht an", schrieb ein anderer User. Der britische Kolumnist Ian Bremmer nahm es dagegen mit Humor: "Für mich ziehen sich die Deutschen nie so an, wenn ich zu Besuch komme", twitterte er.
Söder, der etwa US-Präsident Joe Biden und den französischen Staatschef Emmanuel Macron in Trachten-Janker und heller Hose begrüßt hatte, verteidigte den Aufzug dagegen: "Zu Bayern gehört das einfach dazu: Modernität, aber auch Brauchtum", sagte der CSU-Chef in München. "Das ist Teil unserer Lebenskultur." Auch wenn der Aufzug den einen oder anderen nicht angesprochen hätte, "allen Gästen, die da waren, hat es super gefallen", sagte der Ministerpräsident.
"Ein bisschen anders als anderswo"
"Wenn man nach Bayern kommt, dann gehört das einfach dazu", fügte Söder an. Bayern sei "ein bisschen anders als anderswo. Deshalb kommt man ja auch so gerne zu uns." Ausdrückliche bedankte sich der Landesvater noch bei den Trachtlern, Gebirgsschützen und Kapellen, die zu den Empfangskomitees gehörten. "Wem es nicht gefällt, der klickt halt einfach was anderes an", empfahl Söder.
Doch mit dem Empfang ist es nicht getan. Söder will den hochrangigen Gästen auch etwas aus Bayern mit auf die Heimreise geben. "Solche Bayern-Rucksäcke gehen auf Weltreise", hieß es am Montag auf seinem Twitter-Konto. Dazu war ein Foto eines altmodischen Jägerrucksacks zu sehen, an dessen Vorderseite ein Lebkuchenherz mit dem Spruch "Grüße aus Bayern" befestigt war.
"Alle Teilnehmer des #G7-Gipfels bekommen einen Rucksack voller bayerischer Spezialitäten von uns", erklärte das Söder. "Für Lebensmittel sind wir weltberühmt. Drin sind Wurst, Käse, Süßigkeiten - und Schafkopf-Karten", fügte er samt Smiley hinzu. Bayern solle gut in Erinnerung bleiben, hieß es noch. Die bissigen Kommentare ließen da nicht lange auf sich warten.
Quelle: ntv.de, mli