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Bandengewalt in Mittelamerika UN will Luftbrücke für Haitis Bevölkerung starten

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In Haiti herrscht Chaos.

In Haiti herrscht Chaos.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Die dramatische Situation für Haitis Bevölkerung hält auch nach dem angekündigten Rücktritt des Präsidenten an. Die Bandengewalt sorgt für viel Leid. Um die Menschen zu versorgen, planen die UN und die Dominikanische Republik eine Luftbrücke.

Angesichts der zunehmend prekären humanitären Lage in Haiti haben die Vereinten Nationen eine Versorgung des Krisenstaats über eine Luftbrücke angekündigt. Das UN-Büro in Haiti arbeite daran, "eine Luftbrücke mit der Dominikanischen Republik einzurichten, um den Transport von Hilfsgütern und die Verlagerung von UN-Personal zu ermöglichen", erklärte die Vertretung im Online-Dienst X.

"In Haiti sind Kinder und Familien ständigen Wellen der Gewalt durch bewaffnete Gruppen ausgesetzt. Das Leiden des haitianischen Volkes hat ein kritisches Ausmaß erreicht. Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um das Leben der Kinder zu retten", hieß es von UNICEF auf X.

Im Karibikstaat Haiti eskaliert seit Wochen die Bandengewalt. Die Lage im Land hatte sich Ende Februar während einer Auslandsreise von Regierungschef Ariel Henry verschärft. Bewaffnete Banden im Land griffen Polizeistationen an und befreiten Tausende Häftlinge aus Gefängnissen. Die Gangs forderten den Rücktritt des seit 2021 regierenden Henry, der eigentlich Anfang Februar aus dem Amt des Ministerpräsidenten hätte scheiden sollen. Anfang der Woche trat Henry schließlich zurück.

Die Ermordung von Präsident Jovenel Moïse im Juli 2021 hatte den ohnehin von Kriminalität, politischer Instabilität und großer Armut geprägten Karibikstaat in eine noch tiefere Krise gestürzt. Gangs kontrollieren inzwischen weite Teile des Landes, die Zahl der Morde hat sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. In Haiti hat es seit 2016 keine Wahlen mehr gegeben.

Quelle: ntv.de, rog/AFP

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