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RTL/ntv-Trendbarometer Union sackt nach AfD-Eklat ab, Grüne und Linke legen zu

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19 Tage vor der Bundestagswahl zeigt der Trend für die Union nach unten. Das gilt nicht nur für die Sonntagsfrage, sondern auch für weitere wichtige Indikatoren für einen Wahlerfolg von Friedrich Merz. Aufwärts geht es nach der Aufregung um die gemeinsame Abstimmung von Union und AfD für die Linke und die Grünen.

Wenige Tage nach dem Eklat um die gemeinsame Abstimmung von Union und AfD in der Asylgesetzgebung sind CDU und CSU im RTL/ntv-Trendbarometer spürbar abgerutscht. Die Union kommt auf nur noch 28 Prozent, nachdem sie in der Vorwoche schon von 31 auf 30 Prozent gesunken war. Damals wurde das angekündigte Abstimmungsverhalten bereits aufgeregt diskutiert. Am vergangenen Wochenende waren hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen, um die Beibehaltung der sogenannten Brandmauer zur AfD einzufordern.

Eigentlich strebt Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz ein Ergebnis deutlich oberhalb der 30-Prozent-Marke an. Nun aber stehen CDU und CSU so schlecht da wie zuletzt im Oktober 2023. Möglich, dass die Union nach einem Abebben der Aufregung der vergangenen Woche auch wieder zulegt. Kritiker, die durch Merz' Kurs einen Zuwachs für die AfD erwarteten, werden durch das Trendbarometer nicht bestätigt: Die AfD stagniert im Vergleich zur Vorwoche, wenn auch auf hohem Niveau.

Die SPD kann von der Debatte der Vorwoche nicht profitieren, sie stagniert auf einem für sie unbefriedigenden Wert. Die Grünen können ihren Aufwärtstrend fortsetzen und liegen mit einem Prozentpunkt zusätzlich nun deutlich über den 10 Prozent vom November. Die Linke liegt erstmals seit Sommer 2023 im Trendbarometer bei 5 Prozent und wäre damit anders als FDP und BSW momentan im Bundestag vertreten. Auch das BSW hat einen Punkt mehr als in der Vorwoche.

Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien dem RTL/ntv-Trendbarometer zufolge mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 28 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,2 Prozent), AfD 20 Prozent (10,4 Prozent), SPD 16 Prozent (25,7 Prozent), Grüne 15 Prozent (14,8 Prozent), BSW 4 Prozent (-), FDP 4 Prozent (11,4 Prozent), Linke 5 Prozent (4,9 Prozent). Für sonstige Parteien würden 8 Prozent der Befragten stimmen, ein Punkt weniger als in der Vorwoche.

Für Merz geht es auch nach unten im Vergleich der vier Kanzlerkandidaten - bei der Frage, ob die Menschen lieber Olaf Scholz, Robert Habeck, Friedrich Merz oder Alice Weidel zum Bundeskanzler hätten. Merz fällt binnen einer Woche um drei Punkte auf 22 Prozent. Damit liegt er nun gleichauf mit dem Grünen-Kanzlerkandidaten Habeck. Amtsinhaber Scholz und AfD-Chefin Weidel liegen mit 16 Prozent deutlich dahinter. Die Werte der drei Merz-Konkurrenten sind im Vergleich zur Vorwoche unverändert.

Ebenfalls negativ ist der Trend für die Union in der wichtigen Frage nach der politischen Kompetenz. Dort verlieren CDU und CSU im Vergleich zur Vorwoche zwar nicht, landen aber erneut nur bei 16 Prozent. Anfang Januar waren es noch 21 Prozent. Die Grünen legen um einen Punkt zu auf 8 Prozent bei der Frage, welche Partei mit den Problemen in Deutschland am besten fertig werde. Die Habeck-Partei liegt somit auf Augenhöhe mit der SPD.

Der AfD trauen 11 Prozent der Befragten die größte politische Kompetenz zu, ein Punkt weniger als in der Vorwoche. Die FDP verdoppelt ihren Wert auf 2 Prozent. Keiner Partei trauen 51 Prozent Problemlösungskompetenz zu. Das war in der Vorwoche noch ein Punkt mehr.

Als wichtigste Themen der Woche nannten 64 Prozent der Befragten die Bundestagswahl am 23. Februar, gefolgt von der ökonomischen Lage mit 33 Prozent und der Migrationsdebatte im Bundestag mit 32 Prozent. 31 Prozent der Befragten treiben die Lage in den USA um. Die Messermorde in Aschaffenburg nannten 30 Prozent und 10 Prozent ganz allgemein das Thema Zuwanderung. 22 Prozent nannten zudem den Krieg in der Ukraine und 10 Prozent den Nahen Osten.

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 28. Januar und 3. Februar erhoben. Datenbasis: 2503 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

Quelle: ntv.de, shu

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