Politik

Erhängt in Park gefunden Vermisster belarussischer Aktivist ist tot

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Die Polizei nimmt im Fall Schischow Mordermittlungen auf.

(Foto: Twitter/TadeuszGiczan)

Mit seiner Orgsanisation "Belarussisches Haus der Ukraine" kümmert sich Witali Schischow um Aufenthaltsgenehmigungen und Arbeitsplätze für aus Belarus geflohene Gegner von Präsident Lukaschenko. Von einer Joggingrunde kehrt der Aktivist nicht zurück. Nun bestätigt die Polizei, dass Schischow tot ist.

Einen Tag nach seinem plötzlichen Verschwinden in Kiew ist der belarussische Aktivist Witali Schischow tot aufgefunden worden. Schischow sei "erhängt" in einem Park in der Nähe seiner Wohnung in der ukrainischen Hauptstadt entdeckt worden, teilte die Polizei mit. Sie nahm Mordermittlungen auf. Schischow hatte von Kiew aus die Organisation "Belarussisches Haus der Ukraine" im Messengerdienst Telegram geleitet.

Schischow war als vermisst gemeldet worden, nachdem er am Montagmorgen nicht von einer Joggingrunde zurückgekehrt war. Die Nichtregierungsorganisation Wjasna erklärte unter Berufung auf Freunde Schischows, der Aktivist sei kürzlich beim Joggen von "Fremden" verfolgt worden.

"Belarussisches Haus der Ukraine" kümmert sich um Unterbringung, Aufenthaltsgenehmigungen und Arbeitsplätze für aus Belarus geflohene Gegner von Präsident Alexander Lukaschenko. Viele Belarussen fliehen angesichts von Repression in ihrem Heimatland in die benachbarte Ukraine, nach Polen oder Litauen. Erst vor wenigen Tagen hatte die belarussische Sprinterin Kristina Timanowskaja nach kritischen Äußerungen über belarussische Sportfunktionäre bei den Olympischen Spielen in Tokio Schutz bei der Polizei gesucht. Timanowskaja sollte offenbar gegen ihren Willen von Vertretern des belarussischen Kaders außer Landes gebracht werden.

Der seit fast drei Jahrzehnten regierende belarussische Präsident Lukaschenko war vor einem Jahr trotz massiver Betrugsvorwürfe zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt worden. Dies löste in Belarus historische Massenproteste aus, die von den Sicherheitskräften brutal niedergeschlagen wurden.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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