Partei aufpolieren für die Wahl Wie Sarkozy seine Konservativen erneuert
31.05.2015, 18:05 Uhr
Sarkozy erhofft sich in zwei Jahren eine Wiederwahl.
(Foto: picture alliance / dpa)
Von UMP zu Die Republikaner: Der französische Ex-Präsident Sarkozy verschafft der konservativ-bürgerlichen Partei einen frischen Anstrich. Doch er will die Partei auch umbauen. Und so im Jahr 2017 wieder in den Élysée-Palast einziehen.
Die Partei von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy ist ein Sprungbrett zur Macht. Seit ihrer Gründung hat sie zwei Präsidenten gestellt, Jacques Chirac und Sarkozy, der von 2007 bis 2012 die Geschicke Frankreichs bestimmte. Seit vergangenem November steht der 60-jährige Politiker wieder an der Spitze der konservativ-bürgerlichen Partei. Fünf Gründe, warum Sarkozy die UMP in Die Republikaner umbenannt hat und warum der Name mehr als nur Programm ist:
Neues Image
UMP stand für Union für eine Volksbewegung. Die konservativ-bürgerliche Partei sorgte in den vergangenen Jahren mit internen Machtkämpfen, Wahlbetrugsvorwürfen und einem Finanzskandal für Negativschlagzeilen. Wegen einer Finanzaffäre um Abrechnungen zur illegalen Wahlkampffinanzierung des Ex-Staatspräsidenten Sarkozy So musste im Mai 2014 die gesamte Parteiführung zurücktreten.
Parteiumbau
Sarkozy will eine Runderneuerung seiner Partei, um sie zu einer Wahlkampfmaschine zu machen. Nach der Umbenennung sollen auch die Führung erneuert, die Statuten reformiert und die Partei insgesamt demokratischer und dezentraler werden.
Starke Symbolwirkung
Der Begriff Republik ist in Frankreich eine Art Heiligtum. Die Fünfte Französische Republik besteht seit dem 5. Oktober 1958. Die Erste Französische Republik wurde noch während der Französischen Revolution am 21. September 1792 ausgerufen. Sie endete mit der Krönung Napoléons zum Kaiser der Franzosen am 2. Dezember 1804. Sarkozys Gegner werfen ihm vor, ein nationales historisches Erbe zu vereinnahmen.
Kurswechsel
Der neue Name weckt Assoziationen zu Begriffen wie Gerechtigkeit und Freiheit. Allerdings muss die Partei diese nun mit Inhalten füllen.
Tradition
Namenswechsel haben bei Frankreichs Konservativen Tradition. Vor mehr als 50 Jahren hieß der Zusammenschluss gaullistischer Parteien noch UNR (Union für eine neue Republik). Im Jahr 1968 wurde sie in UDR umbenannt (Union für die Verteidigung der Republik). Unter Jacques Chirac wurde sie zur Sammlungsbewegung RPR. Aus ihr ging 2002 zusammen mit den Zentristen und den Liberalen Demokraten das Bündnis UMP hervor.
Quelle: ntv.de, Sabine Glaubitz, dpa