Hamburg & Schleswig-HolsteinWeniger volltrunkene Jugendliche im Norden in Kliniken

Mit Plakaten und Präventionsaktionen will Schleswig-Holstein den Rückgang beim Rauschtrinken weiter fördern. Die Kampagne "bunt statt blau" geht in die nächste Runde.
Kiel (dpa/lno) - Der Trend zu weniger Rauschtrinken bei Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein setzt sich fort. 2024 wurden nach Zahlen des Statistischen Landesamts 275 jugendliche Rauschtrinker im Alter von 10 bis 19 Jahren mit Alkoholvergiftung in Kliniken behandelt, wie die Krankenkasse DAK-Gesundheit mitteilte. Das waren sechs Prozent weniger als 2023.
Größerer Rückgang bei Mädchen als bei Jungen
Betroffen waren 132 Jungen und 143 Mädchen im Alter von 10 bis 19 Jahren. Die Zahl der weiblichen Extremtrinker sank im Vergleich zum Vorjahr um 16 (minus 10 Prozent), bei den männlichen Betroffenen gab es einen Rückgang um nur ein Prozent. In der Gruppe der 10- bis unter 15-jährigen Kinder gab es im Jahr 2024 33 Betroffene, davon 10 Jungs (Vorjahr 10) und 23 Mädchen (Vorjahr 29).
Der Landeschef der DAK im Norden, Cord-Eric Lubinski, nannte den anhaltenden Rückgang des Alkoholmissbrauchs bei Kindern und Jugendlichen erfreulich. Die Zahl der betroffenen Schülerinnen und Schüler liege auf einem Tiefststand der vergangenen Jahre. "Leider trinken dennoch weiterhin jährlich Hunderte Kinder und Jugendliche sprichwörtlich, bis der Arzt kommt", so Lubinski. "Wir lassen daher in unseren Bemühungen um eine altersgerechte Alkoholprävention nicht nach."
Plakataktion "bunt statt blau" wird fortgesetzt
Daher setze man gemeinsam mit Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) die Präventionskampagne "bunt statt blau" fort und bringe das Thema in den Schulalltag. Von der Decken und die DAK zeichnen bei der Kampagne die besten Plakate von Schülern und Schülerinnen zwischen 12 und 17 Jahren zum Thema Rauschtrinken aus.
Es gibt Geldpreise in Höhe von rund 12.000 Euro zu gewinnen. Einsendeschluss ist der 31. März 2026. Danach werden nach Angaben der DAK in allen 16 Bundesländern die besten Siegerplakate ausgezeichnet. Im Juni wählt die Bundesjury um DAK-Vorstandschef Andreas Storm und dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Hendrik Streeck, aus den 16 besten Landes-Plakaten die Bundessiegerinnen und Bundessieger. Zusätzlich gibt es auf Landes- und Bundesebene den "Sonderpreis junge Talente" für die unteren Altersstufen und bundesweit den Sonderpreis "Social Media".
Seit 2010 haben den Angaben zufolge bundesweit fast 143.000 Mädchen und Jungen bunte Plakate gegen das Rauschtrinken gestaltet.