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BayernBayern gehen häufiger zur Krebsvorsorge als früher

27.11.2025, 05:08 Uhr
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Darmspiegelung, Prostata-Check oder Mammographie: Im Freistaat gehen gesetzlich Versicherte häufiger zu Vorsorgeuntersuchungen als noch 2019. Eine der Früherkennungsmaßnahmen ist besonders etabliert.

München (dpa/lby) - Die Menschen in Bayern gehen häufiger zur Krebsvorsorge als früher. Im Vergleich zwischen den Jahren 2019 und 2024 gab es im vergangenen Jahr ein deutliches Plus bei der Früherkennung von Darmkrebs (plus 25,4 Prozent), Prostatakrebs (plus 15,3 Prozent) sowie beim Mammographie-Screening gegen Brustkrebs (plus 13,4 Prozent). Dies teilten die Bayerische Krebsgesellschaft und die Krankenkasse AOK Bayern mit. Die Daten beziehen sich auf alle gesetzlich Versicherten im Freistaat.

"In den Pandemiejahren haben wir zum Teil erhebliche Rückgänge bei den Früherkennungsuntersuchungen beobachtet", schilderte AOK-Landeschefin Irmgard Stippler. "Deshalb freuen wir uns sehr, dass der Trend seitdem wieder in die richtige Richtung geht." Die regelmäßige Teilnahme an den Untersuchungen sei und bleibe wichtig, betonte Stippler anlässlich des Tages der Krebsvorsorge am 28. November.

Test auf Gebärmutterhalskrebs häufigste Vorsorgeuntersuchung

Nicht ganz so stark, aber immer noch deutlich stiegen auch die Zahlen bei der Hautkrebsvorsorge (plus 6,8 Prozent) sowie der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (plus 1,2 Prozent) an - letztere auf sehr hohem Niveau: Das Screening wurde 2024 von allen Krebs-Früherkennungsuntersuchungen in Bayern am häufigsten durchgeführt. 2,3 Millionen Mal nahmen gesetzlich versicherte Frauen dazu auf dem gynäkologischen Stuhl Platz. Dank der hohen Beteiligung liegt Gebärmutterhalskrebs inzwischen sowohl in Bayern als auch in Deutschland nur noch auf Platz zwölf der häufigsten Krebserkrankungen.

Und die Entwicklung könnte sich noch verstärken, denn die Impfung gegen Humane-Papillom-Viren (HPV) zur Vermeidung von Gebärmutterhalskrebs zeigt den Angaben zufolge Wirkung: Bei 10.000 AOK-Versicherten unter 30 Jahren, die in ihrer Kindheit oder Jugend gegen HPV immunisiert wurden, erfolgte nur etwas mehr als halb so häufig eine Operation wegen Krebsvorstufen wie bei nicht Geimpften. Allerdings hinken die Impfquoten gegen HPV in Bayern im bundesweiten Vergleich hinterher, das Ziel der Weltgesundheitsorganisation mit einer Impfquote von 90 Prozent bis 2030 ist noch in weiter Ferne.

Der Präsident der Bayerischen Krebsgesellschaft, Volker Heinemann, betonte, dass Prävention noch stärker in den Alltag der Menschen gebracht werden müsse, etwa in Kindergärten, Schulen und andere Gemeinschaftsorte. "So erreichen wir auch Menschen, die es beim Zugang zu Gesundheitsthemen schwerer haben. Unser Ziel ist es, alle Generationen verständlich zu informieren, junge Menschen frühzeitig zu schulen, um Krebs möglichst zu verhindern oder früh zu erkennen."

Quelle: dpa

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