Niedersachsen & Bremen Lebenslange Haft wegen Mordes auf Friedhof
25.09.2025, 12:24 Uhr
Ein 40 Jahre alter Obdachloser stirbt blutüberströmt auf einem Bremer Friedhof - die Tat gibt Rätsel auf. Ein Gericht hat nun den "Schwippschwager" des Opfers wegen Mordes verurteilt. Warum tötete er?
Bremen (dpa/lni) - Wegen Mordes an einem 40 Jahre alten Wohnungslosen auf einem Friedhof in Bremen-Walle ist ein 29-Jähriger zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Bremen sah es als erwiesen an, dass der Mann den Ex-Partner seiner Schwägerin mit zwei Kehlenschnitten ermordete, um einen zuvor begangenen versuchten Totschlag zu verdecken.
Mit dem zweiten Angeklagten und einem Elektroschocker soll er im September 2024 auf den Friedhof gegangen sein, um dem 40-Jährigen, der dort lebte, eine "Abreibung zu verpassen", wie die Vorsitzende Richterin Gesa Kasper sagte. Das spätere Opfer soll seine Ex-Partnerin, mit der er ein Kind hatte, und ihre Familie terrorisiert haben. Der Getötete habe "ernsthafte psychische Probleme" gehabt und sei aggressiv aufgetreten. Als er auch am Tattag die Familie beschimpft und bedroht habe, habe ihm der 29-Jährige mit Hilfe eines 37 Jahre alten Bekannten einen "Denkzettel" verpassen wollen.
Nach anfänglichen Schlägen eskalierte die Situation
Vor Ort habe der Elektroschocker aber nicht funktioniert, der 29-Jährige habe dem Opfer daraufhin Schläge verpasst. Dann sei die Situation eskaliert, der jüngere Angeklagte habe siebenmal mit einem Messer auf das Opfer eingestochen. Die Täter flüchteten.
Für diese Tat wurde der Jüngere auch wegen versuchten Totschlags verurteilt. Vier Stunden später kehrte er nach Überzeugung des Gerichts zum Tatort zurück, um sicherzugehen, dass das Opfer tot sei. "Es ging ihm darum, nicht als Täter der ersten Tat identifiziert zu werden", so Kasper. Der 37-Jährige erhielt eine Bewährungsstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung. Das Urteil ist bisher nicht rechtskräftig.
Quelle: dpa