Favoritenschreck Ulm schlägt zu Bayern München scheitert in Playoffs dramatisch
02.06.2023, 21:48 Uhr
Die nervenstarken Ulmer werfen Bayern München aus den Playoffs, in nur drei Spielen.
(Foto: dpa)
Ratiopharm Ulm bleibt der Favoritenschreck in den Playoffs der Basketball-Bundesliga. Ein furioses drittes Match sorgt für die Entscheidung. In der Extraspielzeit erlegt ein großartiger aufspielender Top-Scorer Bruno Caboclo den Favoriten Bayern München.
Favoritenschreck ratiopharm Ulm hat auch Bayern München ausgeschaltet und greift in der Basketball Bundesliga (BBL) nach seinem ersten Meistertitel. Die Mannschaft von Trainer Anton Gavel gewann das dramatische dritte Spiel der Halbfinal-Play-offs gegen den Pokalsieger mit 104:102 (92:92, 50:43) nach Verlängerung, mit 3:0 entschied Ulm damit die Best-of-five-Serie für sich.
Als Siebter der Hauptrunde zog Ulm damit überraschend ins Finale ein, dieses Kunststück gelang dem Klub in seiner Geschichte bereits zweimal (1998 und 2016). Die letzte Serie der Saison werden nun in jedem Fall zwei Teams bestreiten, die noch nie deutscher Meister waren: Im anderen Halbfinale stehen die MHP Riesen Ludwigsburg und die Telekom Baskets Bonn, die Rheinländer führen mit 2:0 und können am Samstag (20 Uhr/Magenta Sport) in Ludwigsburg das Finalticket lösen.
Der Vizemeister aus München hatte zunächst seine beiden Heimspiele verloren, in Ulm gab er nun das erste Viertel ab (22:29) - arbeitete sich dann aber bis in den dritten Abschnitt heran, das Momentum schien nun für die Bayern zu sprechen. Es folgte allerdings ein 10:0-Lauf der Ulmer, der bis in den Schlussabschnitt reichte. Bayern-Trainer Andrea Trinchieri nahm eine Auszeit, "macht die kleinen Dinge", rief er seinen Spielern zu. Die Ulmer zogen zunächst sogar weiter davon, führten bereits mit 16 Punkten, erlaubten sich dann aber zahlreiche Turnover. Die Bayern nutzten dies zu einem 13:0-Lauf und gingen gut zwei Minuten vor der Schlusssirene erstmals in diesem Spiel in Führung (88:87).
In der Extraspielzeit sorgte ein furios aufspielender Top-Scorer Bruno Caboclo (22 Punkte) für eine schnelle Ulmer 98:92-Führung (43.). Nationalspieler Andreas Obst war es schließlich, der die Münchner abermals zurückbrachte (99:101/45.). Doch die Schwaben ließen sich den ersten Final-Einzug seit 2016 nicht mehr nehmen, weil Obst mit der Schlusssekunde aus der Distanz nicht traf. Bei den Bayern ragten Cassius Winston (22) und Obst (19) heraus.
"Die Freude ist ein bisschen getrübt gerade", sagte Gavel bei MagentaSport angesichts eines zwischenzeitlich verspielten Vorsprungs von 16 Punkten: "Aber Glückwunsch an meine Spieler. Es ist unglaublich, dass wir es ins Finale geschafft haben. Jetzt wollen wir mehr."
Quelle: ntv.de, tno/sid