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"Kusshand" nach "harten Tagen"Biathleten schwören sich auf Coup am Super-Wochenende ein

22.02.2025, 07:03 Uhr
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Kann Franziska Preuß auch in der Staffel überzeugen? (Foto: picture alliance/dpa)

Die deutschen Biathleten haben noch lange nicht genug: Die beste Medaillenausbeute seit 2020 bereits im Sack, sind Franziska Preuß und Co. heiß auf das prestigeträchtige Staffel-Wochenende. Der nächste Medaillen-Coup nach qualvollen Tagen soll gelingen - eine besondere Rolle spielt eine Pizza.

Franziska Preuß und Justus Strelow gönnten sich nach ihrem emotionalen Bronze-Coup eine schmackhafte Belohnung, beim gemeinsamen Pizzaabend schworen sich die deutschen Biathleten für einen fulminanten WM-Endspurt ein. Zwar ist mit vier Medaillen bereits die beste Ausbeute seit 2020 für den Deutschen Skiverband (DSV) erreicht, doch am Super-Wochenende mit vier Rennen in zwei Tagen wollen es Preuß und Co. vor allem in den prestigeträchtigen Staffel-Wettbewerben nochmal richtig krachen lassen.

"Auf alle Fälle eine Medaille", rief die Gesamtweltcupführende vor den 4x6 Kilometern am Mittag (12.05 Uhr) als Ziel aus. Das Team habe nicht nur mit den Siegen von Hochfilzen und Ruhpolding "gezeigt, dass das absolut realistisch ist, wenn jeder sein normales Zeug macht". Man werde "alles tun", um am Ende mit auf dem Podium zu stehen. Sie selbst könnte mit ihrer fünften Medaille bei einer WM in Sphären vorstoßen, die aus Deutschland bislang nur Laura Dahlmeier und Magdalena Neuner erreicht hatten.

Die magische Zeit in Lenzerheide sei "eine Genugtuung", dass sie sich "durch die harten Tage gekämpft" habe. Sie sei derzeit voll "im Modus", betonte die 30-Jährige: "Ich schaffe es, gerade an den Zwischentagen komplett abzuschalten. Ich habe eine gute Serie, da bin ich in einer ganz anderen Welt." Angeführt von einer gut erholten Preuß heißt es nun volle Attacke: "Wir sind nicht hier, um den anderen Nationen zu Medaillen zu gratulieren", so Felix Bitterling.

"Abzugsfinger in den Deutschland-Farben lackieren"

Es habe im Single Mixed "nicht besser laufen können" mit Blick auf den Staffel-Tag, führte der Sportdirektor aus, dessen Team bereits eine Medaille mehr als im Vorjahr hat. Man nehme "einen großen Push" mit und werde jede weitere "Plakette mit Kusshand" nehmen. Bei den Frauen sehe er trotz zweier deutscher Saisonsiege die Französinnen in der Favoritenrolle.

Die deutschen Männer sind nach ihren schwachen Einzelrennen ohnehin Außenseiter, was sie aber nicht minder angriffslustig stimmt. Für die Gesamtbewertung der Saison werde dieser Teamwettbewerb am Samstag (15.05 Uhr) "unfassbar wichtig", betonte Philipp Horn: "Wir sind weit weg von unseren eigenen Erwartungen. So eine Staffelmedaille kann alles aufhübschen, dann vergisst die Öffentlichkeit ganz schnell viele schlechte Ergebnisse und es zählt nur noch diese Medaille." Auch wenn die Zeichen derzeit "nicht so gut" stünden, sehe er das DSV-Quartett als "Medaillenkandidat".

Mit der Staffel gehe es "nochmal um alles, damit wir Jungs alle noch eine Medaille mit nach Hause nehmen", sagte Strelow energisch. Um das DSV-Gesamtergebnis von Antholz 2020 mit fünf Medaillen zu erreichen oder gar zu übertrumpfen, bleiben neben den Staffeln auch noch die beiden Massenstarts am Sonntag (13.45 Uhr und 16.05 Uhr/alles ARD und Eurosport). An den bisherigen vier WM-Podestplätzen mit Gold, Silber und zweimal Bronze war stets Preuß beteiligt.

Für die Staffel will sich die Hoffnungsträgerin mit ihren Teamkolleginnen "den Abzugsfinger in den Deutschland-Farben lackieren" - als letzter kleiner Motivationsschub für ihre fünfte Medaille.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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