Kasachstan tüchtig vermöbelt DEB-Cracks fliegen "völlig losgelöst" Richtung Viertelfinale
18.05.2024, 07:14 Uhr
Yasin Ehliz und die DEB-Cracks fegten über Kasachstan hinweg.
(Foto: AP)
Deutschland feiert bei der Eishockey-WM auch gegen Kasachstan einen deutlichen Sieg und hat das Viertelfinale fest im Blick. Die Stimmung im Team ist blendend. Der Bundestrainer lobt seine Spieler bereits vor dem ersten Bully: "Wir haben unsere Identität gefunden."
Die deutschen Spieler um Geburtstagskind Lukas Reichel scherzten nach ihrem nächsten Offensivfeuerwerk auf dem Eis, auf der Tribüne stimmten die mitgereisten Anhänger völlig euphorisch den Evergreen "Oh, wie ist das schön" an: Deutschland hat bei der Eishockey-WM in Tschechien den Weg ins Viertelfinale voll eingeschlagen. Das Team von Bundestrainer Harold Kreis fertigte nach zwei deutlichen Pleiten und einem Kantersieg auch Kasachstan mit 8:2 (2:1, 3:0, 3:1) ab, zum Weiterkommen reicht voraussichtlich ein weiterer Erfolg aus den verbleibenden beiden Vorrundenspielen.
"Es war ein gutes Eishockeyspiel, das hat auch uns an der Bande viel Freude gemacht", sagte Kreis bei MagentaSport, sein Team trete nach den Klatschen gegen die USA und Schweden mittlerweile "viel entkrampfter" auf. "Die ganze Mannschaft hat heute gezeigt, dass wir ein gutes Team sind und Charakter haben", meinte der Ingolstädter Wojciech Stachowiak, der mit vier Assists glänzte - bevor er den Blick auf den nächsten Gegner Polen am Samstag (16.20 Uhr/MagentaSport und ProSieben) richtete: "Ich bin sehr überzeugt, dass es wieder klappen wird wie heute."
"Geht einfach raus und spielt Hockey!"
NHL-Debütant Maksymilian Szuber (2.), der Straubinger Parker Tuomie (3.), NHL-Stürmer John-Jason Peterka (22.), Reichel (29./51.), der Bremerhavener Lukas Kälble (36.), Berlins Frederik Tiffels (55.) und der Münchner Maximilian Kastner (59.) erzielten vor 8479 Zuschauern in Ostrava die Tore für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Roman Startschenko (8.) und Artjom Koroljow (52.) trafen für den Weltranglisten-15. Nach dem Spiel gegen Aufsteiger Polen trifft Vize-Weltmeister Deutschland noch am Dienstag (12.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) auf Frankreich.
"Wir haben unsere Identität gefunden", hatte Kreis vor dem Spiel bei ProSieben gesagt, sein Auftrag ans Team: "Geht einfach raus und spielt Hockey!" Nach dem ersten freien Tag als Belohnung für das 8:1 gegen Lettland stellte der Coach "viel mehr Energie in der Mannschaft" fest, "die bringen wir jetzt aufs Eis".
Peterka glänzt mit einem Klassetor
Nach 62 Sekunden führte diese Energie bereits zum ersten Tor: Szuber traf im Nachschuss. Nur 82 Sekunden später dröhnte schon wieder "Völlig losgelöst" aus den Lautsprechern - Tuomie erhöhte auf 2:0. Doch als Jonas Müller auf der Strafbank saß, verkürzten die Kasachen: Startschenko überlistete Torhüter Philipp Grubauer. Der Außenseiter fand danach besser ins Spiel, die deutsche Mannschaft ließ mehr Gegenangriffe zu. "Wir haben da angeschlossen, wo wir aufgehört hatten", sagte Kastner nach dem ersten Drittel bei MagentaSport, "dann haben wir ein bisschen nachgelassen."
Mit einer sehenswerten Einzelaktion nur 71 Sekunden nach Wiederbeginn stellte Peterka den alten Abstand wieder her. Beim direkten Gegenangriff hatte Grubauer Glück bei einem Lattenschuss. Auf der anderen Seite wechselte Trainer Galym Mambetaljew bereits nach 22 Minuten den Torhüter aus. Die DEB-Auswahl blieb vorne effektiv: NHL-Stürmer Reichel feierte seinen 22. Geburtstag mit seinem ersten Turniertor - gefolgt von einem fulminanten Schlagschuss von Kai Wissmann, dessen Treffer wegen Abseits nach Videobeweis aber zurückgenommen wurde. Das 5:1 durch Kälble folgte aber nur wenig später. Im Schlussdrittel krönte Reichel seinen Ehrentag mit Tor Nummer zwei, Tiffels und Kastner erhöhten jeweils im Anschluss.
Quelle: ntv.de, tno/sid