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Weltcup ohne Top-Biathletin Dahlmeier kränkelt weiter und verzichtet

Beim Sprint in Nove Mesto ließ Laura Dahlmeier nur die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland passieren.

Beim Sprint in Nove Mesto ließ Laura Dahlmeier nur die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland passieren.

(Foto: imago/GEPA pictures)

Immer noch kein Durchbruch in Sachen Gesundheit bei Laura Dahlmeier: Nach dem überraschenden Erfolg bei ihrem Comeback im Weltcup kurz vor dem Weihnachtsfest erlebt die beste deutsche Biathletin nun einen erneuten Rückschlag. Die WM hat sie aber weiter im Blick.

Einsame Trainingskilometer statt Hexenkessel am Grenzadler: Während sich die deutschen Biathleten beim Weltcup in Oberhof Schwung fürs WM-Jahr holen wollen, fehlt Laura Dahlmeier. Wieder einmal. Ihr Immunsystem schwächelt weiterhin. Stattdessen feilt sie alleine an ihrer Form. "Weniger ist manchmal mehr", ließ die Doppel-Olympiasiegerin ausrichten. Sie muss sich nach ihrem furiosen Weltcup-Comeback wieder gedulden.

"Zusammen mit meinen Trainern habe ich mich dazu entschieden, dass es für mich sinnvoller ist, den Heim-Weltcup in Oberhof auszulassen und noch einen Trainingsblock einzuschieben", erklärte die siebenmalige Weltmeisterin, die erst kurz vor Weihnachten nach langer Pause in den Weltcup zurückgekehrt war. Doch der Körper will in dieser Saison einfach nicht mitspielen, eine Erkältung über die Feiertage bremste Dahlmeier wieder aus.

"Weniger ist manchmal mehr."

"Weniger ist manchmal mehr."

(Foto: dpa)

"Man hört es ihr schon noch an", sagte Stefan Schwarzbach, Sprecher des Deutschen Skiverbandes: "Oberste Prämisse ist, dass man nichts riskiert." Die Gesundheit Dahlmeiers ist ein fragiles Gebilde, man ist vorsichtig geworden beim Verband. Anfang November hatte sie nach einer Zwangspause in Folge mehrerer gesundheitlicher Rückschläge wieder leicht trainiert.  Doch Dahlmeier wäre nicht Dahlmeier, wenn sie nicht stark zurückkehren würde. Kurz vor Weihnachten überraschte sie bei ihrem Comeback in Nove Mesto. In ihrem ersten Weltcup-Rennen seit März sprintete sie auf Platz zwei, in der Verfolgung ließ sie Platz fünf folgen.

Nur schwer zurückzuhalten

"Wir waren in Nove Mesto positiv überrascht, auf was für einem hohen Leistungsniveau sich Laura nach ihrer gesundheitsbedingten Wettkampfpause präsentiert hat", sagte Florian Steirer, Disziplin-Trainer der Frauen: "Das zeigt einmal mehr, was sie für eine absolute Ausnahmeathletin ist. Aber das bedeutet nicht automatisch, dass wir nach einer so schwierigen Phase jede Woche Höchstleistungen und Wunder erwarten dürfen." Also heißt das Motto weiter Geduld - auch wenn dies Dahlmeier in ihrem Tatendrang widerstrebt. "Sie ist ein Rennpferd und möchte auf die Strecke", sagte Schwarzbach: "Aber sie hat gelernt, auf ihren Körper zu hören, und kann das mittlerweile einschätzen."

Dahlmeier will nichts überstürzen, schließlich ist und bleibt das oberste Ziel in dieser Saison die WM im März. Gleich fünf Titel hat sie im schwedischen Östersund zu verteidigen, darüber hinaus will sie unbedingt die Goldmedaille im Sprint, die in ihrer Sammlung noch fehlt. "Das Gute an der ganzen Situation - wenn es denn etwas Gutes gibt - ist, dass die WM in diesem Jahr sehr spät ist", sagte Schwarzbach. Vier Weltcups blieben Dahlmeier vor dem Saisonhöhepunkt, schon in der kommenden Woche bei den Wettkämpfen in Ruhpolding sei ein Start bei gutem Training möglich, sagte Schwarzbach und blickte optimistisch voraus: "Es bleibt noch Zeit." Nur der Körper muss endlich mal wieder richtig mitspielen.

Quelle: ntv.de, Tobias Schwyter, sid

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