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Athleten aus Samoa sagen ab Doch keine Zuschauer bei Olympia?

Der japanische Ministerpräsident Yoshihide Suga hält Olympische Spiele ohne Zuschauer für durchaus möglich.

Der japanische Ministerpräsident Yoshihide Suga hält Olympische Spiele ohne Zuschauer für durchaus möglich.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Ein Anstieg der Corona-Infektionen in Tokio sorgt für Unruhe. Die japanische Regierung schließt einen Fan-Ausschluss nicht aus. Zuletzt war mit bis zu 10.000 Zuschauern geplant worden. Drei Athleten aus Samoa haben ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen aus Sorge vor Corona abgesagt.

Keine vier Wochen vor den Olympischen Spiele in Tokio sorgt ein erneuter Anstieg der Corona-Infektionen in der japanischen Hauptstadt erneut für Unruhe und Diskussionen. Zweifel an der umstrittenen Zulassung von einheimischen Fans werden laut. Je nach Infektionslage könnten die Spiele am Ende auch ohne Zuschauer in den Wettkampfstätten stattfinden, machte Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga nochmals deutlich. Ein Fan-Ausschluss bleibe eine Möglichkeit. Die Sicherheit der Bürger habe Priorität. Zuletzt hatten Japans Olympia-Verantwortliche bis zu 10.000 einheimische Zuschauer bei allen Wettkämpfen im Sommer erlaubt.

Maximal darf aber nur die Hälfte der Plätze in den Arenen besetzt werden. Der vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) unterstützte Beschluss steht allerdings unter Vorbehalt. Eine Entscheidung werde gemeinsam von der Regierung, der Stadtverwaltung, dem Organisationskomitee sowie dem IOC und dem Paralympischen Komitee getroffen, sagte Suga. Der oberste Berater seiner Regierung in Sachen Coronavirus, der Mediziner Shigeru Omi, hatte indes zuvor von Zuschauern in den Arenen abgeraten. Das sei die sicherere Option

Koalitionspartner warnt

"Ich habe gesagt, wir müssen auf einen Wiederanstieg der Infektionen achten, und genau das sehen wir jetzt", sagte Natsuo Yamaguchi, Chef des kleineren Koalitionspartners Komeito. Am Mittwoch waren die Neuinfektionen in der Hauptstadt auf 714 gestiegen und lagen damit erstmals seit mehr als einem Monat wieder über 700. Experten haben vor einem möglichen erneut rasanten Anziehen der Infektionen, vor allem getrieben durch die Variante Delta, gewarnt.

Yamaguchis Äußerungen erfolgen zu einer Zeit, da Regierungschef Suga abwägt, ob weniger als einen Monat vor Beginn der Spiele der derzeit geltende Quasi-Notstand für Tokio verlängert werden sollte. Unterdessen hat der Inselstaat Samoa die Teilnahme seines Gewichtheber-Teams abgesagt. Grund seien die weiterhin hohen Corona-Zahlen in Japan, teilte das Nationale Olympische Komitee (SASNOC) mit. Insgesamt hätten sich elf Athleten aus Samoa für die Spiele qualifiziert, von denen aber nur drei tatsächlich in dem Archipel lebten, sagte SASNOC-Präsident Patrick Fepulea'i.

Wird Olympia zum Superspreader-Event?

Dabei handele es sich um Gewichtheber. Die anderen Sportler lebten in Australien und Neuseeland, einer sei bereits in Japan, hieß es. Diese sieben Sportler dürften teilnehmen. Ausländische Fans dürfen zu Olympia nicht nach Japan einreisen. In Anbetracht der sich regelmäßig verändernden Corona-Situation seien Spiele vor leeren Rängen "eine von unseren Optionen", hatte Olympia-Organisationschefin Seiko Hashimoto kürzlich gesagt. Man müsse "flexibel" bleiben. Das vom vergangenen in diesen Sommer verlegte Sport-Großereignis soll am 23. Juli eröffnet werden.

Tokio befindet sich derzeit noch bis zum 11. Juli in einem Quasi-Notstand, nachdem am 20. Juni der Notstand mit strengeren Regeln nach rund zwei Monaten aufgehoben worden war. Seither verzeichnet Tokio jedoch wieder zunehmende Neuinfektionen. Dies schürt die Sorge bei vielen Menschen, die befürchten, dass die Olympischen Spiele zu einem Superspreader-Event werden könnten. Die Verantwortlichen beteuern jedoch, dass alles "sicher" sein werde.

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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