7 Mal WM-Gold samt Turbo-Triple Dressel schwimmt selbst Ikone Phelps davon
31.07.2017, 02:13 Uhr
Caeleb Dressel war der dominierende Schwimmer der WM in Budapest.
(Foto: imago/Insidefoto)
"Ich bin nicht Michael", betont US-Jungstar Caeleb Dressel. Doch mit sieben Goldmedaillen bei der Schwimm-WM in Budapest provoziert der 20-Jährige unweigerlich Vergleiche mit Schwimm-Ikone Phelps. Zumal Dressel etwas gelingt, was nicht einmal Phelps schaffte.
Nach seinem historischen Gold-Hattrick am Samstag bekam Schwimm-Jungstar Caeleb Dressel die wichtigste Nachricht per SMS. "Michael Phelps hat mir getextet, um mir zu sagen: Guter Job", berichtete der 20-Jährige nach seinem Dreifach-Triumph in nur 80 Minuten in der Duna Arena. Ganz schnell schob er nach: "Ich möchte aber nicht mit ihm verglichen werden."

"Gerade erst die Füße nass gemacht": Trotz seiner seinen sieben WM-Titel stapelte der 20-Jährige tief.
(Foto: REUTERS)
Doch der Student der University of Florida hat in den WM-Tagen von Budapest alles dafür getan, dass sein Name in einem Atemzug mit dem Rekord-Olympiasieger genannt wird. Mit sieben Goldmedaillen stieß der neue US-Star in Phelps'sche Dimensionen vor und stellte den WM-Rekord des Superstars von 2007 ein. Doch drei Titel an einem Tag hatte vor ihm in der WM-Geschichte noch kein Schwimmer gewonnen - auch nicht der 26-malige Weltmeister.
"Dieser Junge brennt"
"Ich bin nicht Michael", sagte Dressel, "ich habe mir gerade erst die Füße nass gemacht im internationalen Schwimmen." Allerdings in derart beeindruckendem Tempo, dass auch Phelps begeistert war. "Dieser Junge brennt. Es macht wahnsinnig Spaß zuzuschauen, Kumpel", schrieb der erfolgreichste Schwimmer der Geschichte auf Instagram und stellte ein Foto vom gemeinsamen Staffel-Olympiasieg in Rio de Janeiro dazu. Vor einem Jahr, nach seinem letzten Rennen und der 23. Goldmedaille seiner außergewöhnlichen Karriere, hatte Phelps den zwölf Jahre jüngeren Neuling an seiner Seite noch trösten müssen. Dressel war an jenem historischen Abend in Rio in Tränen ausgebrochen.
Jetzt hat der 20-Jährige alles im Griff - selbst im größten Stress. Nach seinem Sieg über 50 Meter Freistil und 100 Meter Schmetterling musste sich Dressel sputen: Die US-Hymne bei seiner zweiten Siegerehrung am Samstagabend war gerade verklungen, da verschwand er schon und verzichtete auf die obligatorische Ehrenrunde. Nur sieben Minuten später sprang er als Startschwimmer der gemischten Freistilstaffel wieder ins Becken und zog das WM-Quartett zu Gold und Weltrekord.
Ledecky die Show gestohlen
"Ich glaube, ich musste nur zweimal rennen", meinte Dressel grinsend. Mit seinem Dreifach-Triumph stahl er auch seiner Landsfrau Katie Ledecky die Show, die eigentlich nach dem Rücktritt von Phelps im grellsten Scheinwerferlicht stehen sollte. Die fünfmalige Olympiasiegerin gewann über 800 Meter Freistil ihren fünften Titel in Budapest und ist mit 14 WM-Goldmedaillen Rekordweltmeisterin. Doch die Schlagzeilen gehörten dem Studenten aus Florida, der am Sonntag im letzten WM-Finale auch noch mit der US-Lagenstaffel triumphierte.
"Dressel schreibt Geschichte", titelte die "New York Daily News". Und der "Boston Globe" schrieb: "Dressel provoziert Vergleiche mit Phelps". Den Weltrekord des Rekord-Olympiasiegers über 100 Meter Schmetterling verpasste der neue Star an seinem denkwürdigen Tag noch um vier Hundertstelsekunden, aber Phelps' Bestmarken werden ihn in den nächsten Jahren begleiten.
Quelle: ntv.de, Thomas Lipinski/Jörg Soldwisch, sid