Fehlstart ins Saisonfinale Federer droht frühes Vorrunden-Aus
12.11.2018, 09:05 Uhr
Schwach gespielt, verdient verloren und nun bereits unter Druck: Roger Federer.
(Foto: imago/PRiME Media Images)
Tennis-Star Roger Federer verliert überraschend sein Auftaktmatch beim Saisonfinale in London. Dem Schweizer Rekordsieger droht damit ein seltenes Schicksal. Gegen den Österreicher Dominic Thiem hat Federer am Dienstag nun bereits ein Endspiel.
Roger Federer droht beim Saisonfinale in London nach einer überraschenden Auftaktniederlage das Aus in der Vorrunde. Der sechsmalige Champion aus der Schweiz, der im Herbst zurück zu seiner Form gefunden hatte, unterlag dem Japaner Kei Nishikori 6:7 (4:7), 3:6 und steht vor dem zweiten Gruppenspiel am Dienstag gegen Dominic Thiem (Österreich) bereits unter Druck. Das Halbfinale beim Abschlussturnier der acht besten Profis der Saison hat Federer bei zuvor 15 Teilnahmen nur 2008 verpasst.
Nach dem ersten Spieltag in der o2-Arena liegt der Südafrikaner Kevin Anderson in der sogenannten Lleyton-Hewitt-Gruppe an der Spitze. Der Wimbledon-Finalist setzte sich gegen Thiem nach 1:48 Stunden 6:3, 7:6 (12:10) durch. Anderson trifft in seinem zweiten Match ebenfalls am Dienstag auf Nishikori und kann den Einzug in die K.o.-Runde mit einem weiteren klaren Sieg schon perfekt machen.
Der 37 Jahre alte Federer war eigentlich hoffnungsfroh nach London gereist, nach den Grand-Slam-Enttäuschungen in Wimbledon (Viertelfinale) und New York (Achtelfinale) war er in der europäischen Hallensaison wieder in Form gekommen. Bei seinem Heimturnier in Basel gewann Federer seinen 99. Titel auf der ATP-Tour, beim Masters in Paris unterlag er im Halbfinale dem derzeitigen Dominator Novak Djokovic denkbar knapp im Tiebreak des dritten Satzes.
"Im Kopf bin ich sowieso bereit"
"Im Kopf bin ich sowieso bereit für dieses letzte große Turnier. Vom Spiel her fühle ich mich okay", hatte Federer dem Schweizer Tagesanzeiger vor seinem Auftakt gesagt: "Die Puzzleteile könnten in London zusammenkommen. Aber ich werde dafür kämpfen müssen." Tatsächlich unterliefen dem 20-maligen Grand-Slam-Champion zu Beginn der Partie gegen den 28-jährigen Nishikori ungewöhnlich viele leichte Fehler, aber auch dem Japaner war die Nervosität vor dem ersten Auftritt anzumerken.
Die mehr als 15.000 Zuschauer in der North Greenwich Arena sahen über weite Strecken eine schwache Partie und einen sichtlich verärgerten Federer, der sich zu allem Überfluss bei einem Return den Ball selbst ins Gesicht schlug. Auch im zweiten Satz fand er nicht in die Partie und gab das Break zum 1:0 sofort wieder aus der Hand. Insgesamt unterliefen Federer 33 vermeidbare Fehler - darunter vier Doppelfehler. Zu viel, um an diesem Abend Nishikori zu gefährden.
Quelle: ntv.de, Cai-Simon Preuten, sid