Kubacki gewinnt mit Riesensatz Geiger kommt gegen Schanzenrekord nicht an
01.01.2021, 16:25 Uhr
Karl Geiger sprang im zweiten Durchgang 138 Meter weit in Garmisch-Partenkirchen.
(Foto: imago images/GEPA pictures)
Karl Geiger fliegt beim Neujahrsspringen der 69. Vierschanzentournee nach einer Aufholjagd nur knapp am Podest vorbei. Gegen den Riesensatz des Polen Dawid Kubacki kann der deutsche Skispringer in Garmisch-Partenkirchen nichts ausrichten. Geiger hat nach wie vor beste Chancen auf den Gesamtsieg.
Die großen Glücksgefühle blieben diesmal aus: Karl Geiger und Markus Eisenbichler haben beim Neujahrsspringen nicht ganz an ihre starken Leistungen des Vierschanzentournee-Auftakts anknüpfen können. Geiger belegte als bester Deutscher am Freitag in Garmisch-Partenkirchen immerhin noch den fünften Platz, Eisenbichler fiel nach Rang vier im ersten Durchgang auf Platz sieben zurück. Den Sieg beim Traditionsevent sicherte sich der Pole Dawid Kubacki, der mit einem Fabelflug auf 144 Meter einen Schanzenrekord aufstellte. Zweiter wurde Halvor Egner Granerud. Der Norweger liegt in der Gesamtwertung nun knapp vor Geiger. Rang drei ging an Piotr Zyla aus Polen.
"Der erste Sprung war ein bisschen spät", sagte Geiger selbstkritisch in der ARD. "Aber insgesamt bin ich zufrieden, ich habe nicht gedacht, dass es noch so weit nach vorne geht."
Kein Alleingang bei Tournee in diesem Jahr
Mit seinem zweiten Sprung durfte er auch glücklich sein. Der Satz auf 138 Meter katapultierte den Allgäuer nach Rang 14 im ersten Versuch deutlich nach vorne. Der Skiflug-Weltmeister, der in dieser Saison schon zahlreiche Schwierigkeiten gemeistert hat, ließ sich von dem Negativerlebnis auch diesmal nicht aus dem Konzept bringen. Nach seinem Sprung auf 131 Meter hatte er enttäuscht den Kopf geschüttelt. "Er hat keine guten Bedingungen erwischt", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. "Jetzt müssen wir schauen, dass wir im Zweiten noch was aufholen." Das gelang Geiger eindrucksvoll.
Bei Eisenbichler lief es umgekehrt. "Yes", hatte er nach seinem ersten Sprung vor verschneiten Bergen noch jubelnd gebrüllt. Nach seinem zweiten Versuch auf 134 Meter war die ganz große Euphorie an der Großen Olympiaschanze bei sonnigem Winterwetter verflogen.
Trotz des nicht ganz optimalen Starts ins Jahr 2021 sind die Hoffnungen der deutschen Fans auf den ersten Tourneesieg seit Sven Hannawald vor 19 Jahren absolut intakt. Die Freunde Geiger und Eisenbichler, der Gesamtfünfter ist, liegen beide noch im Rennen. Bei der 69. Ausgabe des Schanzen-Spektakels in vier Akten geht es extrem eng zu.
Quelle: ntv.de, dbe/dpa