Julia Görges zieht als erste deutsche Tennisspielerin in die dritte Runde der Australian Open ein und schaltet dabei die höher eingestufte Kroatin Petra Martic aus. Derweil ist der Grand Slam für das Doppel Kevin Krawietz und Andreas Mies schon beendet. Philipp Kohlschreiber muss vor seiner Zweitrundenpartie passen.

Die deutsche Tennisspielerin Julia Görges hat sich mit einer eindrucksvollen Leistung in die dritte Runde der Australian Open gespielt. Bei starkem Wind in Melbourne besiegte die 38. der Weltrangliste die an Nummer 13 gesetzte Petra Martic aus Kroatien mit 4:6, 6:3 und 7:5. Görges steht erstmals seit 2015 wieder in der dritten Runde beim ersten Grand Slam des Jahres. Derweil gab ihr Landsmann Philipp Kohlschreiber vor seinem Spiel gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas wegen einer Muskelverletzung auf. In der ersten Runde hatte sich Kohlschreiber gegen den Amerikaner Marcos Giron in drei Sätzen durchgesetzt.

"Es war ein hartes Match, aber ich denke, in den wichtigen Momenten war ich aggressiv, und das hat sich ausgezahlt", sagte Görges nach ihrem umkämpften Duell mit Martic. In der kommenden Runde wird es nicht leichter für die 31-Jährige: Gegnerin ist dann die an Nummer 18 gesetzte Alison Riske aus den USA. Görges hatte sich auch gegen Martic vorgenommen, das Spiel zu bestimmen, sie wolle das "Zepter in die Hand nehmen".

Sie ging ein hohes Risiko, Gewinnschläge wechselten sich ab mit vielen unerzwungenen Fehlern. Bis zum achten Spiel des ersten Satzes bestimmte Görges das Match, verpasste jedoch das Break und verlor prompt den Faden und den Satz. Entmutigen ließ sich Görges aber nicht. Sie blieb aggressiv, sie schlug weiter stark auf, verringerte ihre Fehlerquote und gewann nach einem Break zum 4:2 souverän den zweiten Satz. Nach einem geduldig erspielten Break zum 2:1 im dritten Durchgang kassierte sie zum 4:4 das Rebreak, behielt aber die Nerven und nahm Martic zum 6:5 den Aufschlag ein weiteres Mal ab.

Krawietz und Mies scheitern in Runde eins

Das deutsche Erfolgsdoppel Kevin Krawietz und Andreas Mies ist in der ersten Runde gescheitert. Die an Nummer drei gesetzten French-Open-Sieger und US-Halbfinalisten von 2019 unterlagen den Kasachen Alexander Bublik und Michail Kukuschkin mit 3:6 und 6:7 (7:9). Dabei nutzten die Deutschen drei Satzbälle im zweiten Durchgang nicht.

Vor allem bei Mies saß der Frust erkennbar tief. "Ich habe keine Erklärung", sagte er. "Wir haben viel liegen lassen", ergänzte Krawietz, in manchen Situationen hätten er und sein Partner zudem "einfach unglücklich entschieden". Heimreisen müssen beide noch nicht: Krawietz und Mies treten bei den Australian Open noch im Mixed an.