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Van Vleuten überragt bei Rad-WM "Höllenritt" mit gebrochenem Arm führt zu Gold

Van Vleuten war überwältigt von ihrem Erfolg.

Van Vleuten war überwältigt von ihrem Erfolg.

(Foto: IMAGO/Belga)

Am Mittwoch stürzt Annemiek van Vleuten im Zeitfahren und bricht sich den Ellenbogen - trotzdem tritt sie zum Straßenrennen bei der Rad-WM in Australien an. Und düpiert auf dem letzten Kilometer die Konkurrenz mit einem entscheidenden Antritt.

Mit bandagiertem Arm stand Annemiek van Vleuten hinter der Ziellinie und konnte ihr Glück kaum fassen. "Ich kann es gar nicht glauben. Ich warte immer noch darauf, dass jemand kommt und mir sagt, dass es nicht wahr ist", sagte die niederländische Ausnahmefahrerin, nachdem sie trotz eines gebrochenen Ellenbogens bei der Rad-WM im australischen Wollongong Gold im Straßenrennen geholt hatte.

Für van Vleuten war es die Krönung eines Super-Jahres, in dem sie bereits den Giro d'Italia, die Tour de France und die Vuelta gewonnen hatte. Dabei war ihr Start lange Zeit ungewiss. Am Mittwoch war die 39-Jährige im Mixed-Teamzeitfahren kurz nach dem Start schwer gestürzt und hatte sich dabei eine Fraktur des Ellenbogens zugezogen.

"Was sollte ich machen? Ich konnte mit dem Ellenbogen nicht sprinten. Also habe ich attackiert. Das war die einzige Chance, die ich hatte. Ich habe nur darauf gewartet, dass sie mich einholen, aber sie kamen nicht", ergänzte van Vleuten. Die Schmerzen seien unterwegs "die Hölle" gewesen. "Am Berg konnte ich nicht aus dem Sattel gehen. Meine Beine sind dort explodiert."

Bronze für Deutschland in der U23-Wertung

Für Liane Lippert endete dagegen das Rennen über 164,3 Kilometer mit einer Riesen-Enttäuschung. Die 24-Jährige belegte nach 164,3 Kilometer den vierten Platz hinter der zweitplatzierten Belgierin Lotte Kopecky und der Dritten Silvia Persico aus Italien. Schon im Mixed hatte sich Lippert mit dem undankbaren vierten Platz begnügen müssen.

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Ricarda Bauernfeind durfte sich indes über WM-Bronze in der U23-Klasse freuen. Wie im Zeitfahren gab es im Frauen-Rennen eine U23-Wertung. Dort holte sich die Neuseeländerin Niamh Fisher-Black vor der Britin Pfeiffer Georgi den Sieg. Bauernfeind hatte bereits im Einzelzeitfahren Bronze geholt.

Der Podestplatz wäre für Lippert auch drin gewesen. Die Deutsche hinterließ den stärksten Eindruck am Berg. Zweimal hatte sie am Mount Pleasant attackiert und in einer fünfköpfigen Spitzengruppe die Favoritinnen schon distanziert. "Es ist sehr frustrierend. Ich hatte das Gefühl, ich war mit die Stärkste in der Gruppe. Ich wollte unbedingt aufs Podium und habe alles gegeben", sagte Lippert der ARD. Doch die Rivalinnen in der Gruppe arbeiteten nicht gut zusammen, sodass es gut einen Kilometer vor dem Ziel zum Zusammenschluss kam. Den Moment nutzte van Vleuten zu einer Attacke.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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