"Anscheinend sind die Regeln so" Kerber hadert mit dem Wetter und wird von Fan irritiert
29.05.2024, 07:57 Uhr
Angelique Kerber verlor bereits ihr Auftaktmatch bei den French Open.
(Foto: IMAGO/Paul Zimmer)
Angelique Kerber scheitert bei den French Open in Paris bereits in der ersten Runde. Mit den Wetterbedingungen kommt sie nicht klar. Und ein Fan nervt sie zur Unzeit. Nur Tamara Korpatsch gewinnt ihr Auftaktmatch. Jan-Lennard Struff siegt im Schnelldurchgang.
Angelique Kerber stopfte frustriert ihren Schläger in ihre Tasche, warf ihr Handtuch ins applaudierende Publikum und verschwand dann schnell durch eine Gittertüre. Nur 1:25 Stunden dauerte das Auftaktmatch der Kielerin bei den French Open in Paris, dann war das Turnier für sie auch schon wieder beendet. Gegen die Niederländerin Arantxa Rus unterlag Kerber 4:6, 3:6, sie fand während der gesamten Partie auf dem kleinen Court 2 nie zu ihrem Rhythmus. "Klar ist man enttäuscht, es hat vieles nicht zusammengepasst", sagte die 36 Jahre alte Kielerin kurz angebunden und ergänzte: "Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass es andersrum gelaufen wäre."
Letzte Deutsche im Turnier ist damit Tamara Korpatsch. Die Hamburgerin rang in einem hart umkämpften Match Ashlyn Krueger aus den USA nieder - 4:6, 6:4, 7:6 (11:9)) hieß es nach 3:01 Stunden. Schneller machte es Jan-Lennard Struff, der nur 1:29 Stunden für sein 6:3, 6:2, 6:1 gegen den argentinischen Qualifikanten Roman Andres Burruchaga benötigte. Neben Struff und Alexander Zverev stehen auch Daniel Altmaier, Henri Squire und Maximilian Marterer bei den Männern in der zweiten Runde. Bei den Frauen sind neben Kerber dagegen auch Tatjana Maria, Laura Siegemund, Eva Lys und Jule Niemeier an ihrer Auftakthürde gescheitert.
Kerber wurde von der druckvoll spielenden Rus, Nummer 50 der Weltrangliste, beinahe durchgehend in die Defensive gedrängt, immer wieder unterliefen ihr dabei vermeidbare Fehler. Hinzu kam: "Für mich waren die Wetterbedingungen nicht die besten, es waren nicht meine Bedingungen, aber es ist wie es ist, ich habe mein Bestes gegeben", sagte sie. Hinzu kam der Ärger über einen Fan, der beim Satzball im ersten Durchgang auf den Platz rief. Kerber war irritiert, hörte auf zu spielen in der Annahme, der Ballwechsel werde unterbrochen. Der Schiedsrichter belehrte sie eines Besseren. "Anscheinend sind die Regeln so, dass man das darf."
Die frühere Weltranglistenerste, die beim WTA-Turnier in Rom zuletzt das Achtelfinale erreicht hatte, erwischte gegen Rus einen miserablen Start. Schnell lag sie 1:4 zurück, glich dann immerhin aus, nur um nach 44 Minuten bei eigenem Aufschlag den ersten Satz zu verlieren. Auch im zweiten Satz kassierte Kerber umgehend ein Break, wieder glich sie aus, doch mit 24 vermeidbaren Fehlern machte sie sich ihre Chancen selbst zunichte. Auch Rus beging 25 "unforced errors", erzielte dank ihrer risikoreichen Spielweise aber auch 28 direkte Punkte - Kerber 14.
"Ich fand, ich habe gar nicht schlecht gespielt", sagte Kerber, Rus aber sei eben in den wichtigen Momenten besser gewesen. "Ich hätte", ergänzte die dreimalige Grand-Slam-Siegerin, "vielleicht vorher noch zwei, drei Matches auf diesem Niveau gebraucht." Kerber will sich nun zunächst auf die Rasensaison konzentrieren, "Berlin, Bad Homburg, Wimbledon", sind ihre nächsten Turniere. Ende Juli soll es dann ein Wiedersehen mit Roland Garros geben - zu den Olympischen Spielen: "Es wird", sagte Kerber, "auf alle Fälle ein spannender Sommer."
Quelle: ntv.de, tno/sid