Biathlet Doll vergibt den Sieg Laura Dahlmeier überzeugt beim Comeback
17.01.2019, 16:52 Uhr
Schießen sehr gut, Laufen ausbaufähig: Laura Dahlmeier.
(Foto: imago/Jan Huebner)
Laura Dahlmeier freut sich über eine gelungene Rückkehr, Benedikt Doll über seinen zweiten Podestplatz in diesem Winter. "Das war richtig, richtig anstrengend", sagt die Doppel-Olympiasiegerin. Deutschlands Biathleten sind beim Weltcup in Ruhpolding mit sich und der Welt zufrieden.
Laura Dahlmeier hatte sich verausgabt und lag nach ihrem ersten Weltcuprennen des Jahres entkräftet im Schnee. Trotz eines fehlerfreien Schießens musste sich die zweimalige Biathlon-Olympiasiegerin beim Sprint in Ruhpolding mit Platz neun zufrieden geben. Läuferisch fehlte der 25-Jährigen nach vielen gesundheitlichen Rückschlägen noch etwas zur Weltspitze. Für das sportliche Glanzlicht aus deutscher Sicht sorgte Weltmeister Benedikt Doll mit Platz drei bei den Heimrennen in den Chiemgauer Alpen.
"Das war richtig, richtig anstrengend", sagte Dahlmeier in der ARD und freute sich über ihren überzeugenden Auftritt am Schießstand: "Es war wichtig, dass ich den Fokus auf das Schießen lege, das stimmt mich schon optimistisch. Ich freue mich, dass ich das heute so hingebracht habe." Sie habe sich "brutal auf das Rennen gefreut", aber recht schnell gemerkt, dass es in der Loipe "nicht ganz so geht, dann ist es für den Kopf natürlich zäh". Dahlmeier landete 47,7 Sekunden hinter der Siegerin Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei und lag bei der reinen Laufzeit auf Rang 19. Platz zwei belegte Lisa Vittozzi aus Italien vor Hanna Öberg aus Schweden. Die stärksten Frauen blieben wie Dahlmeier allesamt fehlerfrei. Zweitbeste Deutsche wurde Franziska Preuß auf Rang zehn, Denise Herrmann schaffte es auf Platz 17.
"Beim letzten Schuss etwas unkonzentriert"
Bei perfekten Bedingungen startete Dahlmeier optimal und traf die ersten fünf Schüsse. Sie hatte zuvor in diesem Winter erst zwei Rennen absolviert. Im Dezember war sie in Nove Mesto Zweite im Sprint und Fünfte in der Verfolgung geworden, ehe sie eine Erkältung um den Jahreswechsel erneut zurückwarf. Sie verzichtete auf Starts beim ersten Heim-Weltcup in Oberhof und startete nun erstmals in diesem Jahr. Dabei klappte auch das zweite Schießen und alle fünf Scheiben fielen.
Doll verpasste indes durch einen Fehler den zweiten Weltcupsieg seiner Karriere knapp. Nur 10,5 Sekunden lag der 28-Jährige hinter dem siegreichen Norweger Johannes Thingnes Bö, Zweiter wurde sein älterer Bruder Tarjei. "Ich war beim letzten Schuss etwas unkonzentriert, bin aber trotzdem sehr zufrieden", sagte Doll. Nach dem Fehler drehten sich seine Gedanken gar nicht um den vergebenen möglichen Sieg. "Ich habe an unseren Trainer gedacht. Mark Kirchner dachte sicher: Mensch, könnt ihr nicht mal den letzten Schuss treffen."
Zweitbester Deutscher war Johannes Kühn als Siebter. Arnd Peiffer schaffte es auf Platz 22. Die nächste Siegchance bietet sich den Männern am Freitag (ab 14.30 Uhr/ARD und Eurosport) im Staffelrennen. Verzichten müssen sie Skijäger dabei auf den formschwachen Massenstart-Weltmeister Simon Schempp und Erik Lesser, der nach der Geburt seiner Tochter Anouk auf die Rennen in Bayern verzichtet. Wegen des Schneechaos und des Katastrophenfalls im Landkreis Traunstein war der für Mittwoch geplante Start des Weltcups mit dem Männer-Sprint um einen Tag verschoben worden. Erst am späten Mittwochabend war klar, dass die Rennen in den Chiemgauer Alpen überhaupt stattfinden konnten.
Quelle: ntv.de, Sandra Degenhardt und Thomas Wolfer, dpa