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Fanliebling auch in Abwesenheit Phil Taylor ist für Darts-Sport unverzichtbar

Immer noch so beliebt wie früher und immer noch so wichtig für den Darts-Sport: Phil Taylor.

Immer noch so beliebt wie früher und immer noch so wichtig für den Darts-Sport: Phil Taylor.

(Foto: imago/Colorsport)

Offiziell hat Phil Taylor seine Karriere als Darts-Profi Anfang Januar beendet - doch noch immer wirft die Legende Pfeile. Bis zu 170 Show-Wettkämpfe absolviert er in diesem Jahr. In Abwesenheit ist Taylor aber auch bei den großen Turnieren noch sehr präsent.

Tausende Handys leuchten auf in der dunklen Arena. Das Publikum stimmt immer lauter ein Lied an, das vermutlich jeder Darts-Fan bereits einmal gehört hat. Es ist das Lied vom "Taylor-Wonderland". "There is only one Phil Taylor". Genau dieser Phil Taylor gibt sich vor deutschem Publikum die Ehre, obwohl er eigentlich gar nicht mehr spielt. Das Ergebnis des Spaß-Turniers in Köln ist dabei nur zweitrangig, Taylor repräsentiert den Sport als eine Art Botschafter. Nach jahrzehntelangen Erfolgen zog sich "The Power" vor rund einem Jahr zurück. Im Darts-Sport hat er alles erreicht. 16 Mal wurde der Engländer Weltmeister. Ein Pokal wurde bereits nach ihm benannt, der von seinem Lieblingsturnier, dem World Matchplay.

Phil Taylor hat sich nach seinem Karriere-Ende optisch kaum verändert.

Phil Taylor hat sich nach seinem Karriere-Ende optisch kaum verändert.

(Foto: imago/Rene Traut)

Seit seinem Rückzug hat sich der Rekordchampion kaum verändert, ein paar Haare sind es weniger geworden beim 58-Jährigen. Man merkt ihm noch immer den Spaß bei seinem Sport an. Von Ruhestand kann nicht die Rede sein. 170 Show-Wettkämpfe wird er Ende des Jahres gespielt haben. "Ich bin viel gereist in diesem Jahr, habe viel gespielt und auch viel Zeit mit meiner Familie verbringen können", erzählt er. "Ich genieße das", sagt ein sichtlich ausgeglichener Mann, der immer für einen Spaß zu haben ist. Beim Betreten der Bühne gibt es eine Grimasse für den Moderator, bei der Pressekonferenz zerreißt er einen Zettel mit Fragen und flachst dabei herum wie ein kleines Kind.

Sein erstes Match an diesem Abend wird immer wieder lautstark begleitet vom "Taylor-Wonderland". Der fokussierte Blick wirkt wie früher, noch immer will er die Darts in dem ohnehin schon kleinen Dreifachfeld übereinander platzieren. Die ersten drei Würfe auf das Doppelfeld sitzen, er gewinnt locker 3:0. Bei der Veranstaltung in Köln ist Taylor wenigstens anwesend, um sein Wonderland auch zu hören. Das war vor wenigen Tagen in Dortmund bei der Europameisterschaft noch anders.

"Taylor hat Darts erstmal auf die Karte gebracht"

Tausende Fans sind in der Dortmunder Westfalenhalle. Die obligatorischen Kostüme und viel Bier sind natürlich auch dabei. Es weht ein Hauch von Karneval durch das Ruhrgebiet. Aber bei den Duellen um den Europameistertitel wird vor allem ein Spieler immer wieder lautstark besungen, der aber gar nicht auf der Bühne steht, Rekordchampion Phil Taylor. Die "There is only one Phil Taylor"-Gesänge zeigen: Die Bedeutung des Engländers ist noch immer enorm für den Sport. "Phil Taylor hat Darts natürlich erstmal auf die Karte gebracht. Er hat jeden aufmerksam gemacht. Er ist die Legende unserer Sportart", sagt Deutschlands bester Spieler Max Hopp.

"Phil ist absolut der beste Spieler in der Welt. Ich habe so viele Matches gegen diesen Mann gespielt. Ich war der Erste der sich gefreut hat, als er sagte, ich höre auf", erzählt Raymond van Barneveld mit einem Grinsen im Gesicht. Die Duelle zwischen dem Niederländer, immerhin fünfmaliger Weltmeister und Taylor waren früher etwas Besonderes. Etwa wie der Clásico im Fußball zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. Das WM-Finale 2007 zwischen den beiden gilt bis heute als eine der besten Partien in der Darts-Geschichte. Der Engländer und sein "Wonderland" sind auch nach dem Karriereende weiterhin ein fester Bestandteil der Darts-Welt. Taylor muss nicht mehr bei den großen Turnieren der wachsenden Sportart mitspielen und wird trotzdem gefeiert vom Publikum als sei er auf der Bühne.

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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