Wenige Tage nach Gold bei WM Rad-Superstar feiert historisch einmaligen Sieg im EM-Zeitfahren
01.10.2025, 17:53 Uhr
An Remco Evenepoel führt im Zeitfahren kein Weg vorbei.
(Foto: IMAGO/Photo News)
Schon nach der Hälfte des EM-Zeitfahrens überholt Remco Evenepoel den vor ihm gestarteten Europameister der Jahre 2020 und 2021. Der belgische Superstar dominiert das Rennen und holt sich Gold. Es ist ein besonderer Titel, nachdem er zuvor auch bei den Olympischen Spielen und der WM triumphiert hat.
Der belgische Radsport-Star Remco Evenepoel hat das historische Zeitfahr-Triple geschafft und sich nach Olympia- und WM-Gold auch den Europameistertitel gesichert. Der künftige Kapitän des deutschen Teams Red Bull-Bora-hansgrohe setzte sich im französischen Étoile-sur-Rhone nach 24 Kilometern überlegen in 28:26 Minuten mit 43 Sekunden Vorsprung auf den zweimaligen Weltmeister Filippo Ganna (Italien) durch.
"Es war ein durchaus kniffliges Zeitfahren. In den Ecken ist es schwierig gewesen, das Rad zu kontrollieren", sagte Evenepoel, "aber ich habe es insgesamt ganz gut hinbekommen." Bronze ging an den Dänen Niklas Larsen (+1:08 Minuten). Max Walscheid wurde Zwölfter (+2:02), Miguel Heidemann kam auf Platz 21 (+3:27).
Nur drei Tage nach seiner Bronzemedaille im brutal schweren Straßenrennen der WM in Ruanda, wo er zuvor das Einzelzeitfahren nach einer Machtdemonstration gewonnen hatte, zeigte Evenepoel keine Zeichen von Müdigkeit und flog förmlich über die bis auf das Finalstück flache Strecke. Schon bei der Rennhälfte überholte er den eine Minute vor ihm gestarteten Schweizer Stefan Küng, der den Wettbewerb bei der EM 2020 und 2021 gewonnen hatte.
Im EM-Straßenrennen kommt es zum Showdown mit Pogacar und Vingegaard
Evenepoel unterstrich damit seinen Status als bester Zeitfahrer seiner Generation. In Ruanda war er zum dritten Mal in Folge Weltmeister geworden, allerdings in einem fast doppelt so langen und hügeligen Kampf gegen die Uhr. 2024 hatte Evenepoel in Paris Olympia-Gold geholt. Den EM-Titel hatte er sich schon 2019 als 19-Jähriger gesichert, nun gelangen ihm die drei Erfolge als erstem Fahrer in Serie.
Am Sonntag erhält Evenepoel die Gelegenheit zur Revanche für das WM-Straßenrennen, in dem er am Sonntag mit großem Abstand hinter dem Slowenen Tadej Pogacar Zweiter geworden war. Neben Evenepoel und Pogacar ist auch der zweimalige Toursieger Jonas Vingegaard am Start.
Bei den Frauen hatte sich zuvor die Schweizer Weltmeisterin Marlen Reusser auch den EM-Titel gesichert. Die 34-Jährige setzte sich nach 24 Kilometern in 33:06 Minuten hoch souverän mit 49 Sekunden Vorsprung auf die Norwegerin Mie Björndal Ottestad durch und holte zum vierten Mal das Sternenbanner-Trikot. Beste Deutsche war Lisa Klein, Bahn-Olympiasiegerin von Tokio, auf Platz 16 mit 2:38 Minuten Rückstand.
Quelle: ntv.de, tsi/sid