Zwei Festnahmen nach Tischsturm Snooker-WM rüstet sich gegen Aktivisten-Attacken
18.04.2023, 15:22 Uhr
Nach der Protestaktion bei der Snooker-WM nimmt die Polizei zwei Störer in Gewahrsam. Das Turnier wird mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen fortgesetzt. Bei der BBC äußert sich der bestürzte Ex-Boss des Snooker-Weltverbands.
Die beiden Klimaaktivisten, die nach einer Protestaktion bei der Snooker-WM festgenommen wurden, bleiben zunächst in Gewahrsam, hieß es von der Polizei. Das Turnier in Sheffield wurde unterdessen mit erhöhter Sicherheit und Taschenkontrollen fortgesetzt. Die Polizei kündigte an, den Vorfall vom Montagabend zu untersuchen und gegen die Protestierenden, einen Mann und eine Frau, Ermittlungen einzuleiten.
Am dritten Turnierabend war im Crucible Theatre während der Begegnung zwischen Robert Milkins und Joe Perry der Mann auf einen der beiden Billardtische gesprungen. Aus einem Beutel verteilte er eine orangefarbene, pulverartige Substanz auf dem Tisch. Die Frau versuchte, auf den anderen Tisch zu gelangen. Dies verhinderte der belgische Schiedsrichter Olivier Marteel jedoch, in dem er die Protestierende festhielt. Die Aktivistengruppe Just Stop Oil hatte online die Verantwortung für die Störaktion übernommen.
"Bitte lasst uns unsere Arbeit machen"
"Mit sowas rechnet man nirgends, vor allem nicht hier", sagte Perry dem Sender BBC. "Ich wusste erst gar nicht, was los ist. Als es dann vorbei war, habe ich versucht mich zu entspannen, aber es war erstmal etwas beunruhigend." Das Match gegen Milkins soll am Dienstagabend fortgesetzt werden. "Die Verzögerung ist etwas merkwürdig, aber damit müssen wir klarkommen", so Perry.
Der ehemalige Geschäftsführer des Snooker-Weltverbands Barry Hearn äußerte sich bestürzt über die Störaktion und sprach sich für harte Strafen aus. "Sie haben überhaupt keine Botschaft rübergebracht, sie stören nur", sagte Hearn beim Sender BBC 5 Live. "Die Snooker-Spieler sind im Sport- und Unterhaltungsgeschäft. Unser Job ist Unterhaltung. Bitte lasst uns unsere Arbeit machen."
Zwei Tage zuvor hatten Aktivisten für Tierrechte den Beginn des traditionsreichen Pferderennens Grand National verzögert, als sie die Rennstrecke betraten. Die Gruppe Just Stop Oil hatte bereits versucht, sich während Premier-League-Spielen an Torpfosten zu ketten und war letztes Jahr beim Formel-1-Rennen in Silverstone aufgefallen.
Quelle: ntv.de, sue/dpa