Siegeszug als "Lucky Loser" Struff schreibt furioses Tennis-Märchen fort
04.05.2023, 23:08 Uhr
Setzte sich mit 7:6 (7:5), 5:7, 6:3 gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas durch: Jan-Lennard Struff.
(Foto: Manu Fernandez/AP/dpa)
Jan-Lennard Struff erreicht erstmals das Halbfinale eines Masters-Turniers. Der 33-Jährige gewinnt in Madrid gegen den Weltranglisten-Fünften Stefanos Tsitsipas nach einem Tennis-Krimi. Struff war bei dem Turnier eigentlich in der Qualifikation ausgeschieden, aber noch nachträglich ins Hauptfeld gerutscht.
Der unwahrscheinliche Siegeszug von "Lucky Loser" Jan-Lennard Struff in Madrid geht weiter - und führt ihn im Alter von 33 Jahren erstmals ins Halbfinale eines Masters-Turniers. Der Warsteiner, der eigentlich schon in der Qualifikation gescheitert war, besiegte im Viertelfinale den Weltranglistenfünften Stefanos Tsitsipas mit 7:6 (7:5), 5:7, 6:3. In einem Halbfinale der Außenseiter bekommt Struff es wieder mit dem russischen Qualifikanten Aslan Karazew zu tun. "Hätte ich vor einer Woche auch nicht gedacht, als er mich rausgenommen hat - verrückte Welt manchmal", sagte Struff bei Sky. "Vielleicht war ein bisschen Glück auch auf meiner Sache. Ich habe eine Chance bekommen, die habe ich genutzt. Es ist eine unglaubliche Woche."
Gegen den zweimaligen Grand-Slam-Finalisten aus Griechenland spielte Struff voller Selbstvertrauen, er ließ sich im ersten Satz auch von drei Breakbällen seines Gegners und einem 1:4 im Tiebreak nicht aus der Ruhe bringen. Mit seinem mutigen, variablen Spiel hielt der Routinier auch den zweiten Satz lange offen. Und er brach auch im Entscheidungsdurchgang nicht ein - im Gegenteil: Struff holte sich zum 3:1 erstmals im Match den Aufschlag des Griechen und verwandelte nach 2:30 Stunden seinen zweiten Matchball.
Am Mittwoch war Daniel Altmaier, der ebenfalls höchst überraschend die Runde der besten acht in der Caja Magica erreicht hatte, ausgeschieden. Am Dienstag war Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev gegen Titelverteidiger Carlos Alcaraz in einer Neuauflage des letztjährigen Finals mit 1:6, 2:6 chancenlos gewesen.
Lange musste Struff, der vor knapp drei Jahren die Nummer 29 der Welt war, auf solche Erfolgserlebnisse warten. Die Rückkehr in die Weltspitze gestaltete sich mühsam. Im März 2022 hatte er sich in Miami einen Zeh gebrochen, der Warsteiner verpasste die gesamte Sandplatzsaison und rutschte in der Weltrangliste weit ab. Nun ist ihm bereits die Rückkehr in die Top 40 sicher.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa