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Götz dramatischer DTM-Champion Unterlegener Lawson wütet nach Finale

Götz (M.) feiert, Lawson (l.) ist ganz schön bedient und van der Linde lächelt fröhlich.

Götz (M.) feiert, Lawson (l.) ist ganz schön bedient und van der Linde lächelt fröhlich.

(Foto: imago images/HMB-Media)

Es ist alles angerichtet für den Teenager Liam Lawson. Doch der fährt beim Saisonfinale im "fränkischen Monaco" nicht nur gegen Mercedes-Pilot Maximilian Götz, sondern auch gegen den "unfairsten Piloten", gegen den er je gefahren ist. Der schießt ihn in der ersten Kurve ab.

Maximilian Götz vergoss am Steuer Tränen der Freude, Teenager Liam Lawson stapfte stinksauer davon: In einem dramatischen und wilden Saisonfinale war Mercedes-Pilot Götz nach einer Kollision seiner beiden Rivalen der lachende Dritte und kürte sich am Nürnberger Norisring zum DTM-Champion. Der Lokalmatador gewann das letzte Saisonrennen im "fränkischen Monaco" und entriss dem unglücklichen Neuseeländer Lawson den sicher geglaubten Titel.

Kelvin van der Linde (3) kollidiert in der ersten Kurve mit Liam Lawson (30).

Kelvin van der Linde (3) kollidiert in der ersten Kurve mit Liam Lawson (30).

(Foto: imago images/Jan Huebner)

"Oh mein Gott. Ich bin DTM-Champion! Ich kann es nicht glauben", funkte der 35-jährige Götz an die Box: "Ich habe immer daran geglaubt." Dabei profitierte er auch von der teils überharten Fahrweise seines Kontrahenten Kelvin van der Linde. Der Südafrikaner hatte den Gesamtführenden Lawson (Ferrari) in einem unfairen Manöver in der ersten Kurve abgeschossen.

"Ich bin sehr enttäuscht. Kelvin ist der unfairste Pilot, gegen den ich je gefahren bin", sagte Lawson bei Sat.1. DTM-Boss Gerhard Berger sprach von einer "unglücklichen" Situation, über die "noch lange diskutiert" werde.

Auer macht die Tür auf

Der 19-jährige Lawson hätte ein sechster Platz gereicht, um jüngster Meister in der DTM-Geschichte zu werden. Mit einer zerstörten Lenkung zuckelte er aber nach dem Unfall eine Stunde lang chancenlos über den Ring. Van der Linde kam mit einer Fünf-Sekunden-Strafe glimpflich davon. Der Titel war für den Audi-Piloten dennoch in Reichweite, nach einem erneut harten Duell mit Götz fiel er aber mit einem Reifenschaden weit zurück und aus dem Titelrennen.

Zu einem entscheidenden Faktor im Kampf um die Meisterschaft wurde der letztlich zweitplatzierte Lucas Auer aus Österreich. Der Mercedes-Pilot lag an der Spitze, ließ seinen Kollegen Götz kurz vor dem Ende passieren und ermöglichte ihm den benötigten Sieg. "Das ist sicher kein schönes Bild, aber das gehört dazu", sagte Serienchef Berger.

Damit bleibt Pascal Wehrlein der jüngste Champion der DTM, der Worndorfer hatte sich 2015 den Titel einen Tag vor seinem 21. Geburtstag gesichert. Für die DTM war es keine Saison wie jede andere. Nach dem werksseitigen Ausstieg von Mercedes und zuletzt Audi stand die Existenz der Rennserie infrage. Erst der Umstieg von teuren Prototypen nach Class-One-Reglement auf seriennähere GT3-Boliden eröffnete der DTM eine Perspektive - obwohl es damit galt, sich von zahlreichen anderen Rennserien dieses Zuschnitts abzuheben.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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