Wittich kam nach Skandal ins Amt Deutscher Formel-1-Rennleiter tritt zurück
12.11.2024, 23:02 Uhr
Wittich im Frühjahr 2023 beim Rennwochenende in Bahrain.
(Foto: IMAGO/HochZwei)
Infolge des skandalumwitterten Finales der Formel-1-Saison 2021 steigt Niels Wittich zum Rennleiter der Formel 1 auf. Zunächst als Teil eines Trios, dann allein. Jetzt aber tritt der Deutsche von seinem Posten zurück. Erst kürzlich hatten sich die F1-Stars auch über Wittich beklagt.
Der Deutsche Niels Wittich ist nicht länger Rennleiter der Formel 1. Wie der Automobil-Weltverband FIA mitteilte, ist der 52-jährige Hesse von seinem Posten "zurückgetreten, um sich neuen Aufgaben zu widmen". Was der gebürtige Hesse künftig machen will, wurde nicht bekannt. Seine Nachfolge übernimmt mit sofortiger Wirkung der Portugiese Rui Marques, der in den vergangenen beiden Jahren als Rennleiter der Formel 2 und Formel 3 fungierte.
Wittich, der nach den hochumstrittenen Vorfällen beim Saisonfinale 2021 in Abu Dhabi zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton als Nachfolger des Australiers Michael Masi installiert worden war, habe "seine zahlreichen Aufgaben als Rennleiter mit Professionalität und Hingabe erfüllt", erklärte die FIA. Masi hatte im entscheidenden Rennen um den WM-Titel mit seinen Entscheidungen das finale Überholmanöver von Max Verstappen im Red Bull gegen Lewis Hamilton im Mercedes erst ermöglicht.
Anschließend wurde ein sogenanntes Rennmanagement-Trio eingesetzt: Wittich und Eduardo Freitas aus Portugal wechselten sich als Renndirektor ab, Urgestein Herbie Blash stand ihnen als Berater zur Seite. Von 2023 an agierte Wittich dann als alleiniger Rennleiter.
Zuletzt hatten sich die Formel-1-Piloten immer wieder über ihrer Meinung nach widersprüchliche Regelauslegungen und Strafen beklagt. In der vergangenen Woche schrieb die Fahrergewerkschaft GPDA dann einen Brief an die FIA und deren Präsident Mohammed ben Sulayem. Darin heißt es unter anderem: "Unsere Mitglieder sind erwachsen, sie haben es nicht nötig, über die Medien Anweisungen über so triviale Dinge wie das Tragen von Schmuck und Unterhosen zu erhalten."
Darin spielte die GPDA auf eine Kontroverse rund um den Großen Preis von Miami 2022 an, als Wittich klarstellte, dass das Tragen von Schmuck und privater Unterwäsche im Auto nicht erlaubt sei. Rekordweltmeister Hamilton erschien daraufhin auf der offiziellen Pressekonferenz mit mehreren Ringen an den Händen und einigen Halsketten.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa