Angst vor gefährlichem Protest Polizei zieht "Ring aus Stahl" um Formel-1-Strecke
08.07.2023, 12:57 Uhr
Die Formel 1 ist an diesem Wochenende in Silverstone zu Gast.
(Foto: IMAGO/PanoramiC)
Zusätzliche Beamte, dazu Gesichtserkennung: Silverstone trifft Vorkehrungen gegen mögliche Proteste am Formel-1-Wochenende. Die Erinnerung an das vergangene Jahr hat die Sorge vor gefährlichen Aktionen wachsen lassen. Der zuständige Polizei-Chef spricht von einem "Ring aus Stahl".
Die zuständige Polizei Northamptonshire setzt beim Formel-1-Grand-Prix in Silverstone Live-Gesichtserkennung ein. Diese sei aber keine Zugangsbedingung am Samstag und Sonntag, hieß es in einem Tweet der Behörde. Zudem sei sie durch Schilder klar gekennzeichnet. Bereits am Freitag waren offiziellen Angaben zufolge 120.000 Zuschauerinnen und Zuschauer an die Strecke nordwestlich von London gekommen.
Nachdem vor einem Jahr Aktivisten auf die Strecke gelangt waren und sich dort hingesetzt hatten, wurden die Sicherheitsvorkehrungen noch mal verstärkt. Der Veranstaltungskommandant der Polizei von Northamptonshire, Richard Tompkins, sprach von einem "Ring aus Stahl um die Strecke". Zusätzliche Beamte sind im Einsatz. Die Polizei von Northamptonshire respektiere das seit Langem bestehende Recht, friedlich zu protestieren. Sollten aber unter anderem Leben gefährdet werden, würden sie einschreiten und umgehend Leute festnehmen.
Vor einem Jahr war es in der ersten Runde zu einer Protestaktion der Organisation Just Stop Oil gekommen. Wegen eines schweren Unfalls gleich zu Rennbeginn war der Grand Prix zu dem Zeitpunkt bereits unterbrochen und die Fahrer waren langsam auf dem Weg zurück in die Box. Ansonsten wären die Wagen mit weit über 200 Kilometern pro Stunde an die Proteststelle gekommen.
"Wir wollen nicht, dass sie sich gefährden und wollen nicht, dass irgendjemand anderes gefährdet wird", sagte Rekordweltmeister Lewis Hamilton. Der 38 Jahre alte politisch und sozial engagierte Brite vom Mercedes-Team stellte auf Nachfrage klar: "Ich unterstütze friedliche Proteste." Just Stop Oil twitterte daraufhin adressiert an die Verantwortlichen, dass sie nur verlangen müssten, dass die britische Regierung aufhöre, auf neues Öl und Gas zu drängen, und man den eigenen Fossilen-Brennstoff-Sponsor fallen lassen müsse. Beim Tennis-Turnier in Wimbledon hatten Aktivisten der Organisation jüngst zweimal für eine Spielunterbrechung gesorgt.
Quelle: ntv.de, tno/dpa