Eintracht vor Euro-ViertelfinaleBayern-Frauen feiern furiose Aufholjagd gegen Arsenal

Lange sieht es nach einer klaren Niederlage für Bayern gegen Champions-League-Titelverteidiger Arsenal aus. Doch dann gelingt den Münchnerinnen eine umjubelte Aufholjagd. Im neuen Europa Cup gelingt Eintracht Frankfurt ein wichtiger Comeback-Sieg.
Die Fußballerinnen des FC Bayern München haben in der Champions League mit einem furiosen Comeback ein Ausrufezeichen gesetzt. Das Team von Trainer José Barcala drehte gegen den Titelverteidiger FC Arsenal einen 0:2-Rückstand dank großer Moral und siegte mit 3:2 (0:2). Mit dem zweiten Erfolg im dritten Spiel sind die Münchnerinnen, die die Bundesliga souverän anführen, in der Königsklasse auf Kurs.
"Ein unglaubliches Comeback von uns heute. Ich bin einfach nur glücklich", sagte die dänische Nationalspielerin Pernille Harder bei Disney+: "Das bedeutet uns sehr viel. Die drei Punkte sind sehr wichtig."
Alara Sehitler (67.), Harder (80.) und Glodis Perla Viggosdottir (86.) drehten die Partie in einer packenden zweiten Halbzeit zugunsten der Münchnerinnen, nachdem Emily Fox (5.) und Mariona (23.) in der Anfangsphase vermeintlich für klare Verhältnisse gesorgt hatten. Bei ihrem sechsten Auftritt in der Allianz Arena vor 15.407 Zuschauern überzeugte die Mannschaft um DFB-Kapitänin Giulia Gwinn vor allem nach der Pause - und stellte ihre Tauglichkeit gegen ein internationales Top-Team unter den Augen von Präsident Herbert Hainer, Sportdirektor Christoph Freund und Männertrainer Vincent Kompany eindrucksvoll unter Beweis.
Die "große Bühne bringt ein bisschen Extraspannung mit sich", hatte Torhüterin Maria Luisa Grohs noch am Vortag betont, vom Publikum wolle das Team sich tragen lassen: "Der Tatendrang ist groß, die Energie ist da." Die stimmungsvolle Südkurve hatte trotz durchgehender Unterstützung aber keinen nennenswerten positiven Effekt auf das Spiel der Bayern-Frauen, schnell musste Grohs hinter sich greifen. Nach schwacher Anfangsphase schienen sich die Münchnerinnen dann zwar etwas zu stabilisieren, statt dem Ausgleich folgte aber die nächste kalte Dusche.
Eintracht siegt bei PSV Eindhoven
Nach Wiederanpfiff stürmten die Münchnerinnen dann mit neuem Elan auf das gegnerische Tor zu, die Drangphase hatte augenscheinlich jedoch nur kurz Bestand. Dann aber rotierte Barcala sein Offensivpersonal durch, Jokerin Alara brachte fünf Minuten später die Hoffnung zurück - und die Bayern drehten tatsächlich die Partie.
Die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt haben derweil mit einem späten Doppelschlag einen großen Schritt Richtung Viertelfinale des neu geschaffenen Europa Cups gemacht. Die Mannschaft von Trainer Niko Arnautis gewann das Achtelfinal-Hinspiel bei der PSV Eindhoven mit 2:1 (0:1). DFB-Stürmerin Laura Freigang und Remina Chiba sorgten am Ende doch noch für den Erfolg.
Der Bundesliga-Dritte aus Frankfurt, der mit vier Siegen aus fünf Spielen und einem 3:2-Coup gegen die Frauen des VfL Wolfsburg im Rücken nach Eindhoven gereist war, musste nach überlegener Anfangsphase einen Rückschlag hinnehmen. Lore Jacobs (21.) brachte Eindhoven mit der ersten Chance in Führung. Die Eintracht wehrte sich anschließend mit Kräften, fand aber zunächst kein Mittel gegen gut stehende Niederländerinnen - ehe Freigang (85.) und die Japanerin Chiba (90.) kurz vor Ende der Partie doch noch zum verdienten Sieg trafen. Am 20. November kann die Eintracht beim Rückspiel in Frankfurt den Viertelfinal-Einzug klarmachen.
Der neu geschaffene Wettbewerb wird in einem anderen, traditionelleren Format gespielt als die Königsklasse. Eine Ligaphase gibt es nicht, sämtliche Runden inklusive des Finals finden im K.o.-System mit Hin- und Rückspiel statt. Nach dem Achtelfinale im November wird das Viertelfinale im Februar gespielt. In der Qualifikation für die Champions League war die Eintracht klar an Real Madrid gescheitert.