Fußball

Berlin spielt Conference League Ein Feuerwerk brennen nur die Union-Fans ab

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Der 1. FC Union Berlin ist der erste deutsche Teilnehmer der neuen UEFA Conference League. Den Eisernen reicht nach dem deutlichen Sieg im Hinspiel bei Kuopion PS diesmal ein solider Auftritt. Im ungewohnten Olympiastadion sorgen stattdessen die Anhänger für ein rauchendes Spektakel.

Rote Party im "Wohnzimmer" der Blauen: Union Berlin hat ausgerechnet in der Hertha-Heimstädte Olympiastadion den größten internationalen Erfolg der Klubgeschichte perfekt gemacht. Den Eisernen reichte im Playoff-Rückspiel gegen den finnischen Pokalsieger Kuopion PS ein 0:0, um sich nach dem 4:0-Auswärtssieg vor einer Woche für die Gruppenphase der neuen Conference League zu qualifizieren.

Während das Spiel auf dem Rasen größtenteils unspektakulär blieb, sorgten die 22.159 Union-Fans auf den Rängen für reichlich Europacup-Flair. Für die Anhänger von Stadtrivale Hertha BSC, der trotz vieler Investoren-Millionen das Europacup-Ziel zuletzt weit verfehlt hatte, dürfte der Abend eine kleine Demütigung gewesen sein.

Union hatte für sein "Sch(l)üsselspiel" das Olympiastadion in Rot-Weiß getaucht. Die Arena erleuchtete in den Vereinsfarben, Union-Fahnen wurden auf dem Dach gehisst, rote Fan-Shirts an alle Besucher verteilt und sogar die berühmte blaue Tartanbahn, auf der einst Usain Bolt zu zwei Weltrekorden gesprintet war, abgedeckt. Unions Heimstadion "Alte Försterei" genügt den UEFA-Anforderungen nicht.

Bei aller Party-Atmosphäre, der von der UEFA erzwungene Umzug quer durch die Hauptstadt wegen der zu geringen Sitzplatzkapazität im eigenen Stadion an der Alten Försterei wurde von den trotz Corona-Abstandsregeln dicht gedrängt auf Haupttribüne und Gegengerade stehenden Union-Fans auch während des Spiels kritisiert.

Union lässt gute Gelegenheiten aus

"Wir brauchen die Alte Försterei wie die Luft zum Leben", prangte auf einem Plakat. "Ein Europacup für jeden, aber warum müssen die kleinen Clubs immer auswärts spielen" und "Viele Stehplätze, wenig Sitze. Ihr nennt es ein Problem, wir nennen es Fußball" stand in englischer Übersetzung auf weiteren Transparenten. Klarer Adressat: Die UEFA. Die dürfte auf die zu Beginn der zweiten Halbzeit dargebotene Pyro-Show der Fans mit einer Geldstrafe für den Klub reagieren.

Trotz des beruhigenden Vorsprungs verzichtete Trainer Urs Fischer auf eine große Rotation, von den unumstrittenen Stammspielern erhielt einzig Torjäger Max Kruse eine Pause. Damit war auch das zuletzt so prächtig harmonierende Sturm-Duo Kruse/Taiwo Awoniyi gesprengt - doch der Nigerianer gefiel auch ohne seinen kongenialen Partner.

Awoniyi war mit seiner Wucht und Schnelligkeit ein ständiger Unruheherd in der Abwehr der Gäste, die - anders als es das Hinspiel-Ergebnis vermuten ließ - nicht ihr Heil in der Offensive suchten. Das lag auch an den Berlinern, die bewusst auf Ballbesitz setzten und um Spielkontrolle bemüht waren. Union hatte unter anderem durch Awoniyi (8. und 44.), Robin Knoche (14.), Tymoteusz Puchacz (61.) und Cedric Teuchert (74.) auch die besseren Chancen.

Auf welche Gegner die Köpenicker ab Mitte September in der Gruppenphase treffen, ergibt die Auslosung am Freitag (13.30 Uhr/MESZ) in Istanbul. Der Premieren-Sieger wird im Finale am 22. Mai in Albaniens Hauptstadt Tirana ermittelt und mit einem automatischen Gruppen-Startrecht für die Europa League 2022/23 belohnt.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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