Was nach einem Fußball-Märchen klingt, ist in Wahrheit mit Macht geplant: Der neu gegründete Klub FK Arkadag wird keine neun Monate nach seiner Zulassung Meister in Turkmenistan. 17 Nationalspieler sorgen dafür, dass der Klub konkurrenzlos durch die Liga marschiert.

20 Siege im 20 Spielen, nationaler Fußball-Meister bereits vier Spieltage vor Schluss und das als neu gegründeter Verein. Was im europäischen Fußball undenkbar erscheint, ist in Turkmenistan Realität. Der Klub FK Arkadag hat dieses seltene Kunststück vollbracht - das allerdings wenig überrascht. Erst im Frühjahr dieses Jahres, drei Monate nach der Gründung am 1. Januar, war der Verein in den nationalen Fußball-Verband aufgenommen und zum Spielbetrieb zugelassen worden.

Politik 29.06.23

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Der FK Arkadag war zu Ehren des ehemaligen Präsidenten Gurbanguly Berdymuchamedow gegründet worden, der noch heute über große Machtbefugnisse verfügt und um den in Turkmenistan ein Personenkult herrscht. Er wird unter anderem als "Beschützer" oder "nationaler Führer" bezeichnet. Kurzerhand wurden die besten Spieler des autoritären und abgelegenen Landes verpflichtet und dem Team ermöglicht, von Beginn an in der höchsten Liga anzutreten. 17 Nationalspieler stehen laut dem Portal transfermarkt.de beim neuen Meister unter Vertrag.

Der gigantische Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. 70 Tore hat das Team bislang erzielt und nur 14 kassiert. Der Rückstand des Tabellenzweiten FK Altyn Asyr beträgt bereits 16 Punkte, Vorjahresmeister FK Ahal Aschgabat liegt 34 Zähler zurück. "Das ermutigt uns zu weiteren Siegen, wir werden versuchen, auch den turkmenischen Pokal zu gewinnen", sagte Didar Durdjew, mit 26 Toren bester Torschütze der Liga, der Nachrichtenagentur AFP. Auch bei der Heimstätte des Vereins, der Stadt Arkadag, handelt es sich um ein geplantes Projekt. Im Zentrum der Planstadt, die sich seit 2019 in Bau befindet und derzeit für mehrere Milliarden US-Dollar errichtet wird, steht ein 43 Meter hohes, goldenes Denkmal von Ex-Präsident Berdymuchamedow.