BVB hat "das HSV-Syndrom" Hamann greift DFB-Profi an: "Prototyp des Problems"
18.12.2023, 11:08 Uhr
Julian Brandt (rechts) ist für Dietmar Hammann "das verkannte Genie".
(Foto: IMAGO/RHR-Foto)
Nach dem vierten sieglosen Bundesliga-Spiel in Serie kritisiert Fußballexperte Dietmar Hamann Borussia Dortmund scharf. Er nimmt die BVB-Profis in die Pflicht, weil sie immer wieder "durch Nicht-Leistung" auffallen würden. Ein deutscher Nationalspieler sei gar "der Prototyp des Problems".
Für Dietmar Hamann tragen die Spieler von Borussia Dortmund die Verantwortung an der derzeitigen Misere des Klubs in der Fußball-Bundesliga. Der aktuelle Tabellenfünfte habe zwar immer wieder tolle junge Einzelspieler wie Jadon Sancho, Ousmane Dembélé oder Jude Bellingham hervorgebracht, aber "alle anderen, die zu Dortmund gekommen sind, sind schlechter geworden. Die haben schon bald das HSV-Syndrom: dass alle Spieler, die sie holen, schlechter werden", kritisierte der frühere Nationalspieler in der Sendung "Sky90".
Die Neuzugänge Marcel Sabitzer, Ramy Bensebaini und Felix Nmecha sowie Kapitän Emre Can, der seit Januar 2020 für den BVB spielt, würden nur "durch Nicht-Leistung" glänzen. Über Julian Brandt sagte Hamann: "Er hat mal drei gute Spiele, dann ist er mal wieder das verkannte Genie und dann siehst du ihn wieder sechs Wochen nicht." Der Nationalspieler sei deshalb "der Prototyp des Problems von Borussia Dortmund: Wenn's läuft, sind sie wunderbar, können alle Fußball spielen, aber das können wir alle. Und wenn's nicht läuft, dann brauchst du die Typen, die vorangehen."
Terzić muss "mal dazwischenhauen"
Trotz zuletzt vier Liga-Spielen ohne Sieg (Pleiten gegen Leipzig und Stuttgart, Unentschieden gegen Leverkusen und Augsburg, dazu ein Remis gegen Paris Saint-Germain) verteidigte Hamann BVB-Trainer Edin Terzić, dieser werde zu oft von den Spielern im Stich gelassen. Er würde sich aber wünschen, dass Terzić "mal dazwischenhaut". Der Coach sei womöglich zu brav: "Du musst mal dazwischen hauen und wenn er es nicht macht, dann sollten ein Watzke und ein Kehl mal hergehen und öffentlich dazwischenhauen", forderte Hamann.
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Sebastian Kehl hatten sich zuletzt mit öffentlicher Kritik an den Spielern zurückgehalten. Nach dem mageren 1:1 am Samstag in Augsburg wollte sich Kehl auch nicht zur Situation von Trainer Terzić äußern.
Quelle: ntv.de, dbe/dpa