Drama-Absturz von RB Leipzig Marco Rose bekommt nach Debakel noch ein Endspiel
01.12.2024, 09:23 Uhr
Nach dem 1:5 gegen Wolfsburg wurden eifrig Symbolbilder geschossen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Als niemand glaubt, dass es noch schlimmer kommen kann, legt RB Leipzig am Samstag nach. Die 1:5-Demütigung gegen den VfL Wolfsburg ist nicht nur die höchste RB-Heimpleite der Ligageschichte, sondern ein Signal für tieferliegende Probleme. Trainer Marco Rose bekommt eine letzte Chance.
Marco Rose hat seinen Glauben an die Wende auch nach dem nächsten Tiefschlag nicht verloren. Mit überraschender Rückendeckung der sportlichen Leitung gab sich der Trainer des kriselnden Fußball-Bundesligisten RB Leipzig für das Achtelfinale des DFB-Pokals am Mittwoch gegen Eintracht Frankfurt (20.45 Uhr/ZDF und Sky und im Liveticker auf ntv.de) kämpferisch.
"Wir müssen aufstehen, die Köpfe zusammenstecken, uns in die Augen schauen und schnell wieder den Fokus in Richtung Frankfurt bekommen. Wir wollen eine Runde weiterkommen, ich traue uns das zu", sagte Rose nach dem 1:5 (0:3)-Debakel in der Liga gegen den VfL Wolfsburg, der höchsten RB-Heimpleite in der Bundesliga: "Wir können es besser. Aber wir müssen die Handbremse lösen, egal wie müde wir sind, egal wie wenige wir sind."
Die Pleite gegen formstarke Wölfe hatte das Ausmaß der sportlichen Probleme in Leipzig schonungslos offenbart. Die zahlreichen Verletzungen lassen sich im dünnen Kader nicht mehr adäquat auffangen, das Fehlen von Schlüsselspielern wie Xavi Simons, Lukas Klostermann oder David Raum hinterlässt auf dem Rasen ein Vakuum in der Führungsstruktur, das junge Spieler nicht füllen können.
Rose glaubt noch an den "Turnaround" im "Teufelskreis"
Von einem "Teufelskreis" sprach Rose: "Wir haben zu wenige Spieler, die an ihrem Level oder vielleicht sogar darüber spielen. Wir haben zu wenige Spieler, die es schaffen, in eine Rolle hineinzuwachsen, die wir jetzt möglicherweise brauchen." Grundsätzlich habe sein Team "zu wenig Spieler und zu viele Spiele." Gegen die Eintracht droht ein weiterer Ausfall: Abwehrspieler Castello Lukeba musste gegen Wolfsburg angeschlagen ausgewechselt werden. Immerhin die Rückkehr von Xaver Schlager verringert die Personalsorgen etwas.
An den gemeinsamen "Turnaround", den Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer seinem Trainer weiterhin zutraut, glaubt auch Rose. "Ich habe das Gefühl, dass ich so arbeiten kann, wie ich das brauche. Ich bin sehr, sehr klar und glaube zu wissen, wo es herkommt und was es braucht. Die Jungs hören zu, sie probieren", sagte Rose.
Schäfer macht Endspiel-Ansage
Schäfer hatte Rose zuvor ein Endspiel gegen Frankfurt zugesichert. Der Trainer, hatte er gesagt, habe "nach wie vor sein Feuer. Ich glaube, dass wir zusammen Antworten finden werden, um aus dieser Situation herauszukommen." Doch nach der fünften Niederlage in den vergangenen sechs Spielen ist die Lage bei den Sachsen brenzlig.
Das Aus in der Champions League ist für "Red Null Leipzig", wie die "Bild" den Klub mittlerweile nennt, nur noch unter extrem glücklichen Umständen zu verhindern, in der Bundesliga ist der Kontakt zu Spitzenreiter Bayern München längst abgerissen. Dort muss der Blick nach hinten gerichtet werden, der vierte Platz ist mittlerweile ernsthaft in Gefahr. Ein Aus im DFB-Pokal dürfte somit gleichbedeutend mit einer titellosen Saison sein.
RB Leipzig hat keine Zeit mehr. Und auch das stellte Schäfer klar. "Wir müssen in die Analyse gehen und intensiv darüber sprechen, wie wir schnellstmöglich Antworten finden", betonte er: "Es gibt einige Dinge, die erklärbar sind. Aber für viele Dinge gibt es keine Entschuldigung. Man kann verlieren, aber die Art und Weise ist wichtig. Das müssen wir besprechen."
Quelle: ntv.de, sue/sid