"Bedenklich", "nicht akzeptabel" VfB-Legende schimpft auf Hitzlsperger
21.01.2021, 13:27 Uhr
Guido Buchwald blickt mit Skepsis auf seinen VfB Stuttgart.
(Foto: imago images/Sportfoto Rudel)
Beim VfB Stuttgart läuft es sportlich überraschend gut, der Aufsteiger etabliert sich in der Fußball-Bundesliga schnell. Neben dem Platz geben die Schwaben aber kein gutes Bild ab. Das ärgert Klubidol Guido Buchwald mächtig.
Ehrenspielführer Guido Buchwald hat Thomas Hitzlsperger für dessen öffentlichen Angriff auf VfB Stuttgarts Präsident Claus Vogt kritisiert. "So geht das nicht", sagte der Fußball-Weltmeister von 1990 der Deutschen Presse-Agentur. Man könne dem Vereinschef als Vorstandsvorsitzender der AG nicht in einem offenen Brief quasi Unfähigkeit vorwerfen.
"So ein Angriff geht gegen jeden Ehrenkodex, den sich der VfB nach außen hin auferlegt", erklärte Buchwald, der mit den Stuttgartern 1984 und 1992 deutscher Meister wurde und am Sonntag seinen 60. Geburtstag feiert. Probleme müsse man intern regeln. Inhaltlich traue er sich in dem Konflikt zwischen Vereins- und AG-Chef aber kein Urteil zu. Die Entwicklung sei "sehr bedenklich", sagte er dem "Kicker". Gerade das Verhalten des Vorstandsvorsitzenden Thomas Hitzlsperger sei "nicht akzeptabel".
Auch Hitzlspergers Ziel, Vogt als Präsident des Bundesligisten abzulösen, findet Buchwald nicht gut. Man sollte beide Ämter nicht in Personalunion ausüben, erklärte er. "Egal, ob es die Satzung zulässt oder nicht." Dass der Vereinsbeirat nun lange nach der Bewerbungsfrist einen "Headhunter" engagiert habe, um selbst noch weitere Kandidaten zu finden, kann Buchwald nicht nachvollziehen. "Der Vereinsbeirat spielt eine sehr unglückliche Rolle." Irgendwann werde in der Kabine mehr über die Streitereien geredet und weniger über den nächsten Gegner", fürchtet Buchwald, der zwischen 1983 und 1994 387 Pflichtspiele für den Klub bestritten hatte.
Gerade vor dem Hintergrund des sportlichen Erfolgs und des "schönen" Fußballs unter Trainer Pellegrino Matarazzo findet es Buchwald schade, dass der Tabellenzehnte in der Öffentlichkeit einmal mehr kein gutes Bild abgibt. "Für mich als VfB-ler ist es schön, dass beim VfB sportlich wieder etwas zusammenwächst." Nur eben nicht auf der Führungsebene des Vereins. Hitzlsperger hat sich mittlerweile für seine Attacke gegen Vogt entschuldigt, an seiner Kandidatur für das Präsidentenamt hält er aber fest.
Quelle: ntv.de, ter/dpa