Fußball

Traditionsklub vor Insolvenz Viertligist muss in zwei Tagen eine Million Euro auftreiben

In der Regionalliga Nord stehen die VfB-Fußballer aktuell im Mittelfeld der Tabelle.

In der Regionalliga Nord stehen die VfB-Fußballer aktuell im Mittelfeld der Tabelle.

(Foto: IMAGO/Claus Bergmann)

Vor 20 Jahren steht der VfB Lübeck als Zweitligist im Halbfinale des DFB-Pokals, doch diese Zeiten sind lange vorbei. Drei Insolvenzen, fünf Ab- und drei Aufstiege später steht der Traditionsklub erneut am Abgrund: Innerhalb von zwei Tagen muss eine Million Euro her, sonst folgt die Insolvenz.

Der Fußball-Regionalligist VfB Lübeck steht nach Angaben der Vereinsführung kurz vor der Insolvenz. Der Aufsichtsrat und Vorstand seien mit einer ernsten finanziellen Herausforderung konfrontiert, hieß es in einer Mitteilung. "Nach umfassenden Analysen der aktuellen Finanzlage in den letzten Wochen wurde eine erhebliche Liquiditätslücke identifiziert, welche ca. eine Million Euro beträgt."

Sollte es nicht gelingen, diese Summe kurzfristig innerhalb der kommenden zwei Tage durch Sponsoring, Spenden und weitere Maßnahmen zu generieren, wäre der Verein demnach gezwungen, spätestens am Donnerstag Insolvenz anzumelden. "Dies wäre nach 2008 und 2013 die dritte Insolvenz des VfB Lübeck in den letzten 16 Jahren, mit schwerwiegenden und unvorhersehbaren Folgen für den Verein und die gesamte Fußballgemeinschaft in Lübeck", hieß es.

"Wir setzen alles daran, diese Situation abzuwenden und den VfB Lübeck auf eine solide finanzielle Grundlage zu stellen", so Aufsichtsrat und Vorstand in einer gemeinsamen Stellungnahme. "Dabei ist es uns ein zentrales Anliegen, offen und transparent zu kommunizieren", denn "nur durch eine vertrauensvolle und klare Kommunikation können wir dieser schwierigen Situation gemeinsam begegnen und diese gemeinsam bewältigen."

Der frühere Zweitligist war in der vergangenen Saison aus der dritten Liga abgestiegen, der Klassenerhalt in der dritthöchsten Spielklasse gelang zuletzt in der Saison 2006/07, ehe 2007/08 die Qualifikation zur damals neuen eingleisigen 3. Liga verpasst wurde. Infolge der Insolvenz 2013 musste der VfB dann sogar für ein Jahr in die Schleswig-Holstein-Liga absteigen, dort gelang jedoch der sofortige Wiederaufstieg. 2020 und 2023 holten die Lübecker jeweils die Meisterschaft in der Regionalliga Nord, zum Klassenerhalt reichte es für den Aufsteiger dann jedoch jeweils nicht. In der laufenden Saison steht die Mannschaft aktuell auf Rang zehn.

Größter Erfolg des Klubs war das Erreichen des DFB-Pokal-Halbfinals 2004 als erster Fußballverein aus Schleswig-Holstein überhaupt. Der VfB schlug damals Rheine, St. Pauli, Freiburg und Hoffenheim, ehe auswärts beim späteren Double-Sieger Werder Bremen das Aus in der Vorschlussrunde kam - durch ein 2:3 nach Verlängerung, nachdem Lübeck zwischenzeitlich mit 1:0 und 2:1 geführt hatte.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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