Konsequent münzt China seine Investitionen der "neuen Seidenstraße" in politischen Einfluss um. Dabei fließt aus dem Westen laut einer Studie mehr Geld in die meisten betroffenen Länder. Europa solle dort selbstbewusster auftreten, fordert die Bertelsmann-Stiftung.
Im 19. Jahrhundert zwangen die europäischen Großmächte das verschlossene chinesische Kaiserreich zur Öffnung der Handelswege in den Westen. Nun sind es die Chinesen, die Europa an ihre Sphäre anbinden - mit Geld statt Waffen.
China wird immer wieder vorgeworfen, dass es Entwicklungsländer mit großzügigen Krediten von sich abhängig macht. Vor allem westliche Politiker warnen davor. Als Beispiel bringen sie gern einen Bankrott-Hafen in Sri Lanka. Aber lässt sich diese Schuldenfallen-Politik auch belegen?
Wegen Spionageverdachts steht nicht nur der Technikriese Huawei, sondern auch der chinesische Staat in der Kritik. Pekings Botschafter in Deutschland weist die Vorwürfe entschieden zurück und erklärt, dass sich chinesische Investoren hierzulande zunehmend diskriminiert fühlten.
Der Gipfel zur "Neuen Seidenstraße" in Peking endet für China erfolgreich. Präsident Xi verbucht Investitionszusagen in Milliardenhöhe. Aber sein Lieblingsprojekt bleibt umstritten. Kritiker warnen arme Länder vor einer Schuldenfalle, politischen Abhängigkeiten und Umweltschäden.
Bei einer dreitägigen Konferenz in Peking präsentiert der chinesische Präsident Xi Jinping sein jüngstes Großvorhaben: Eine neue Seidenstraße soll zwischen Europa und Asien entstehen und den Handel fördern. Noch sehen viele Staatschefs das Projekt kritisch.
Chinesischen Unternehmen wird oft vorgeworfen, ausländische Investoren systematisch mit Staatsgeldern zu überbieten. Das Ifo-Institut kommt nun aber zu einem anderen Ergebnis: Demnach würden Chinesen vielmehr versuchen, genau das zu verhindern.
Die EU-Staaten setzen trotz großer Differenzen auf eine Zusammenarbeit mit China. Diese soll beim morgigen Gipfel weiter vorangetrieben werden. Chinas Regierungschef Li umgarnt vor dem Treffen die EU. Peking sei am Wohlergehen Europas gelegen.
Bei einem Spitzentreffen im Élyséepalast mit Chinas Staatschef Xi kündigen Deutschland und Frankreich eine intensivere Kooperation mit der Volksrepublik an - trotz einiger Bedenken. Bundeskanzlerin Merkel spricht bereits von einem EU-Gipfel mit chinesischer Beteiligung.
Als erster G7-Staat will sich Italien am chinesischen Handelsprojekt "Neue Seidenstraße" beteiligen. Außenminister Heiko Maas sieht diesen Schritt der Regierung Conte besonders kritisch und fordert mehr Zusammenarbeit der europäischen Staaten.
Italien hat das umstrittene Neue-Seidenstraße-Abkommen mit China unterschrieben. Premier Conte versichert, es stelle weder die EU-Mitgliedschaft noch historische Allianzen infrage. Viele befürchten etwas anderes. Von Andrea Affaticati, Mailand
Mit der "Neuen Seidenstraße" will China sich stärker an Europa binden. Als erstes G7-Land will sich Italien an dem umstrittenen Projekt beteiligen. Präsident Mattarella mahnt allerdings zu Transparenz in der Beziehung zu China.
Italien will sich als erste große Wirtschaftsnation Chinas Initative für eine "Neue Seidenstraße" anschließen. Die Republik erhofft sich dadurch Investitionen in Milliardenhöhe. Bei Italiens Partnern schrillen allerdings die Alarmglocken. Kritische Stimmen warnen vor einer Unterordnung unter Chinas Herrschaft.
Chinas rasanter Aufstieg weckt Sorgen. Bedrohen Pekings Muskelspiele entlang der "Neuen Seidenstraße" Europa? Bedeuten sie gar den Untergang des Westens? Doch Wirtschaft und Handel sind nicht alles, "Europa muss politischer denken", sagt Oxford-Professor Peter Frankopan.
China will mit seiner "Neuen Seidenstraße" Handelsverbindungen nach seinen Vorstellungen aufbauen. Andere Nationen wie Italien hoffen durch das Projekt auf milliardenschwere Investitionen. Die EU warnt vor einer drohenden Schuldenfalle.