Wirtschaft

Platz für 15 Containerschiffe Chinas Megahafen in Peru ist "praktisch fertig"

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Der neue Hafen kostet umgerechnet gut 3,3 Milliarden Euro.

Der neue Hafen kostet umgerechnet gut 3,3 Milliarden Euro.

(Foto: picture alliance/dpa)

Chancay hat nur 57.000 Einwohner, doch im Welthandel spielt die kleine peruanische Stadt bald eine gewichtige Rolle. China stampft für seine "Neue Seidenstraße" einen riesigen Hafen in Chancay aus dem Boden. Die Fertigstellung steht kurz bevor.

Im südamerikanischen Peru steht ein chinesischer Megahafen der "Neuen Seidenstraße" kurz vor der Fertigstellung. Der Hafen in Chancay, rund 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Lima, sei "praktisch fertig", erklärte das chinesische Unternehmen Cosco Shipping Ports (CSP). Am Donnerstag wird Chinas Präsident Xi Jinping zu einem Besuch in Peru erwartet. Mit der "Neuen Seidenstraße" will China dank gewaltiger Infrastrukturprojekte seinen Einfluss auf den Welthandel stärken.

Laut Cosco wird der Hafen in Chancay zunächst über vier Anlegestellen verfügen. Später, nach einer Gesamtinvestition von rund 3,5 Milliarden Dollar (3,3 Milliarden Euro), sollen es insgesamt 15 sein. Das Tiefwasserterminal, dessen Bau im Jahr 2021 begann, ist für die Abfertigung der größten Containerschiffe der Welt ausgelegt. Diese haben jeweils bis zu 24.000 Container an Bord.

So sah das riesige Hafengelände noch im März aus.

So sah das riesige Hafengelände noch im März aus.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Chancay wurde für das Projekt vor allem wegen seiner strategischen Lage ausgewählt. Die 57.000-Einwohner-Stadt liegt in der Mitte von Südamerikas Pazifikküste. Der Hafen könne dazu beitragen, die Pazifikregion und Peru im Besonderen "zum logistischen Schlüsselzentrum" für den Handel in Südamerika zu machen, sagte Gonzalo Rios von Cosco. Perus Verkehrsminister Raúl Pérez-Reyes hofft gar darauf, "das Singapur Lateinamerikas zu werden". Er betont, dass sich die Fahrzeit nach Asien je nach Route von derzeit 35 bis 40 Tagen um mindestens zehn Tage verkürzen lasse.

Am Donnerstag kommt Xi Jinping

Cosco schätzt, dass der Hafen bereits im ersten Betriebsjahr eine Million Container umschlagen wird. Peru importiert aus China hauptsächlich Konsumgüter und liefert seinerseits vorwiegend Rohstoffe in die Volksrepublik, wobei China rund ein Drittel der Bergbauunternehmen des südamerikanischen Landes kontrolliert. 2023 erreichte der Handel China und Peru nach Angaben der peruanischen Behörden ein Volumen von fast 36 Milliarden Dollar, was auch auf ein Freihandelsabkommen aus dem Jahr 2010 zurückzuführen ist.

Die ersten Container warten in Chancay bereits auf ihre Abfertigung.

Die ersten Container warten in Chancay bereits auf ihre Abfertigung.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Hafen ist Teil der chinesischen Investitionsoffensive "Neue Seidenstraße", die seit 2013 auf den Ausbau von See-, Straßen- und Eisenbahnverbindungen zwischen den Kontinenten abzielt, um China einen besseren Zugang zu den Märkten anderer Länder zu verschaffen. Verdeutlicht wird die Bedeutung des Hafens für China durch die Tatsache, dass Staatspräsident Xi am Donnerstag im Rahmen des Gipfeltreffens der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) nach Lima reist.

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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