Der europäischen Impfkampagne droht ein erneuter Rückschlag. Nur einen Tag nachdem die Auslieferung des Präparats von Johnson & Johnson angelaufen ist, wird sie schon wieder unterbrochen. Auch die laufenden Studien liegen jetzt erstmal auf Eis.
Das Antikörper-Mittel REGEN-COV senkt das Risiko, symptomatisch an Covid-19 zu erkranken, um 81 Prozent. Das zeigen neueste Studien des Herstellers. Noch wird das Mittel nur bei bereits Erkrankten eingesetzt. Doch die Wissenschaftler sehen weite Einsatzfelder - auch in den Impfkampagnen.
Gegründet als Onkologie-Spezialist verdient Biontech zunächst Geld mit Corona-Impfungen. Für das derzeit als Goldstandard geltende Vakzin versprechen die Bestellungen weitere Milliardeneinnahmen. Und auch in Krebsforschung werden wichtige Etappenziele erwartet.
In Deutschland kann im Frühling auch der Impfstoff von Johnson & Johnson verimpft werden. So richtig in Fahrt kommt die Kampagne mit nur einer Spritze aber erst im Mai und Juni. Im Sommer reicht die Lieferung rein rechnerisch dann für jeden vierten Bürger.
Im Ausland wird Pfizer mit dem Corona-Impfstoff in Verbindung gebracht, den Biontech entwickelt hat. Die deutschen Forscher, die heute das Bundesverdienstkreuz bekommen, sind dagegen unbekannt. Woran liegt das? Von Jan Gänger
Die Corona-Krise schlägt sich auch auf Forschung und Entwicklung nieder. Insgesamt geht die Zahl der Patentanmeldungen leicht zurück. Aus den Bereichen Medizintechnik, Pharma und Biotech kommen jedoch deutlich mehr Innovationen.
Hoffnungsvolle Nachrichten vom US-Impfstoffhersteller Novavax - mit einem kleinen Dämpfer: In Studien erweist sich der Wirkstoff als hochgradig effektiv gegen das herkömmliche Virus sowie B.1.1.7. Eher schwächer ist allerdings die Wirksamkeit gegen die in Südafrika verbreitete Variante.
Dänemark will das Astrazeneca-Vakzin vorerst nicht mehr verimpfen, auch Norwegen und Island setzen aus. Zuvor waren bei einigen Geimpften Blutgerinnsel festgestellt worden. Ein Mediziner warnt: Die Impfpause dürfte mehr schaden als nutzen. Das Paul-Ehrlich-Institut sieht derzeit auch keinen Grund, von Astrazeneca abzuraten.
Auf der Suche nach einer Behandlung von Covid-19 gelingt Glaxosmithkline und Vir Biotechnology ein Erfolg: Ihr Antikörper-Mittel VIR-7831 hilft gegen schwere Verläufe - auch bei Erkrankungen durch Virusmutanten. Eingesetzt wird es aber noch nicht.
Vor knapp zwei Jahren umreißt Bayer Investoren seine Pläne - und verfehlt diese. Nun lädt der Konzern wieder - und verspricht künftiges Wachstum in allen Bereichen. Dazu stünden zahlreiche neue Produkte in den Startlöchern.
Abstand halten, Hände waschen, Kontakte meiden: Die Regeln in der Corona-Pandemie haben einen Nebeneffekt - Erkältungskrankheiten verbreiten sich nicht so stark. Entsprechend weniger Mittel werden in Apotheken verkauft. Dafür sind andere Produkte gefragt.
Rund um den Globus wird an Impfstoffen gegen das Coronavirus geforscht. Der deutsche Pharmakonzern ist an Dutzenden Projekten beteiligt, liefert unter anderen an Biontech. Und so soll es weitergehen: Der Konzern erwartet stabiles Wachstum.
Der Pharmakonzern Roche will noch diese Woche damit beginnen, Corona-Schnelltests auszuliefern. In die deutschen Werke, die Mittel dafür herstellen, pumpt das Unternehmen zuletzt Hunderte Millionen Euro. Doch es gibt noch weitere Corona-Pläne.
Im zweiten Quartal sollen die Impf-Pläne der EU-Staaten so richtig Fahrt aufnehmen. Nun deutet sich an, dass Astrazeneca womöglich nicht die gewünschte Menge liefern kann. Die Zahl der vertraglich zugesagten 180 Millionen Dosen könnte im schlimmsten Fall halbiert werden.
Biontech gerät in die Kritik. Die Forderung wird lauter, der Konzern solle Lizenzen für seinen Corona-Impfstoff freigeben. Das ist eine ganz schlechte Idee. Ein Kommentar von Jan Gänger
Indien ist die "Apotheke der Welt", kein anderes Land stellt mehr Impfstoffe her. Auch bei der Produktion von Corona-Vakzinen spielt das Land eine große Rolle. Ein wahrer Impfstoffgigant stellt die Welt nun auf mögliche Verzögerungen ein: Derzeit gehe Indien auf Geheiß von oben vor.