Laut einer Umfrage ist ein Fünftel der Türken mit Kryptogeld vertraut. Das ist so viel wie nirgendwo sonst auf der Welt. Die Inflation begünstigt die Flucht ins digitale Geld-Universum. Nach Vorbehalten setzt inzwischen sogar die Regierung Erdogan auf Cybergeld. Die Krypto-Lira soll schon 2020 am Start sein.
Eine Serie von Selbstmorden erschüttert die Türkei. Binnen weniger Tage vergiften sich gleich drei Familien. Alle haben ein gemeinsames Motiv: finanzielle Probleme ausgelöst durch die Wirtschaftskrise im Land. Die Regierung, die davon nichts wissen will, plant harte Maßnahmen.
Viele Iraner befürchten, dass sich mit der Erhöhung der Spritpreise die Wirtschaftskrise noch weiter verschlimmert. Sie fordern eine umgehende Aufhebung der Beschlüsse der Regierung. Bei massiven Protesten im Land zünden Demonstranten Banken und Kaufhäuser an, zwei Menschen sterben.
Wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise rationiert die iranische Regierung das Benzin und erhöht die Preise für Kraftstoff. Dagegen regt sich Widerstand: Demonstranten versuchen Tankstellen und Öldepots in Brand zu stecken. In einigen Städten soll die Polizei Tränengas gegen sie einsetzen.
Die erneuten Parlamentswahlen in Spanien haben eine Regierungsbildung nicht leichter gemacht. Im Gegenteil: Der Trend zu immer schrilleren Tönen ist Wasser auf die Mühlen der Parteien am linken und rechten Rand. Dennoch sollten sich die Wähler nicht von der Politik abwenden. Ein Kommentar von Marcel Grzanna
Wirtschaftskrisen und teils gewalttätige Proteste erschüttern Südamerika. Während die Wähler in Bolivien und Argentinien die Zukunft in die Hände linker Politiker legen, ist Uruguay gespalten: Die Linke bleibt stark, doch im Rennen um die Präsidentschaft steht eine enge Stichwahl bevor.
Es herrschte Vollbeschäftigung in Coronel Suárez, linke Politiker gaben sich die Klinke in die Hand, feierten sich und den Schuh-Boom der Mittelstadt. Dann kam der Absturz unter Präsident Macri. Die Peronisten erwarten einen triumphalen Wahlsieg. Von Roland Peters, Coronel Suárez
Am 24. Oktober 1929 bricht sich Bahn, was schon lange schwelt: Aktienkurse fallen in sich zusammen, Jahre des Elends beginnen. 90 Jahre nach dem Beginn der Weltwirtschaftskrise lassen sich erschreckende Parallelen beobachten. Aber es gibt auch Unterschiede, die beruhigen.
Die Deutsche Bank will sich für etwaige Wirtschaftskrisen wetterfest machen. Dafür werden weltweit 18.000 Stellen abgebaut. Die Hälfte der Stellenstreichungen entfällt laut einem Bericht auf Deutschland.
Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer signalisiert etwas Erholung. Doch die positive Stimmung beschränkt sich allein auf die Dienstleister. In der Industrie hingegen zeichnet sich keinerlei Erholung ab - im Gegenteil.
Der Autozulieferer Continental steckt mitten im Umbau. Die Verbrennungstechnologie verliert an Bedeutung. Wegen der weltweiten Handelskonflikte sei man zudem bereits mitten in der Krise. Deswegen könnten die Änderungen spürbar ausfallen. Keine Sparte werde länger durchgefüttert, sagt der Chef.
Für eine mögliche Wirtschaftskrise soll Deutschland mit dem Haushaltsentwurf von Bundesfinanzminister Olaf Scholz gut gerüstet sein. Neue Schulden schließt Scholz vorerst aus. Dabei fehlt in seiner Rechnung mit den Klimaschutzmaßnahmen noch ein politisch und finanziell wichtiger Aspekt.
Argentinien steckt mal wieder in einer schweren Wirtschaftskrise. Knapp zwei Monate vor der Präsidentenwahl senken die Ratingagenturen den Daumen. Mit Finanzmarktkontrollen und Stützungskäufen will die Regierung den Niedergang stoppen.
Der britische Premierminister Johnson will den Brexit notfalls auch ohne Abkommen vollziehen. Ein Regierungsdokument prophezeit für diesen Fall eine Wirtschaftskrise. Das britische Parlament möchte gerne eingreifen, doch dafür müsste der Regierungschef die Sommerpause unterbrechen.
Erneut blickt Argentinien in den Abgrund - das Land kämpft mit seinen Schulden, ein Staatsbankrott ist nicht ausgeschlossen. Präsident Macri will Kredite vom IWF, muss dafür sparen. Bei einer Vorwahl jedoch straft ihn die Bevölkerung dafür ab. Nun versucht Macri es zunächst einmal mit neuem Personal.
Der Ruf nach mehr Staatsausgaben, um die Konjunktur in der Krise anzukurbeln, ist richtig. Wunder können aber weder ein Konjunkturpaket noch höhere Investitionen bewirken. Die Flaute dürfte unangenehm werden. Die Hoffnung ruht nun ausgerechnet auf Donald Trump. Eine Analyse von Max Borowski