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Diktatur für viele eine Option"Mitte-Studie": Antidemokratische und rechtsextreme Einstellungen für viele Deutsche normal

06.11.2025, 11:39 Uhr
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Der Verfassungsschutz hat die noch relativ neue Gruppierung der "Active Clubs" im Visier (Symbolbild).

Antidemokratische Einstellungen, Abwertung von Minderheiten und rechtsextreme Positionen sind in Deutschland laut einer neuen Untersuchung weit verbreitet. So würde mehr als jede und jeder Siebte Verhältnisse wie in einer Diktatur in Deutschland befürworten. Das zeigt die neue "Mitte-Studie" der Uni Bielefeld und der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES).

Für die nach eigenen Angaben repräsentative Umfrage im Auftrag der FES führten die Umfrageinstitute Uzbonn und Nhi² vom 30. Mai bis zum 4. Juli 2025 insgesamt 2.001 vollständige Interviews mit 18- bis 94-Jährigen durch.

Zustimmung findet bei fast einem Viertel der Befragten der Satz: "Das oberste Ziel der deutschen Politik sollte es sein, Deutschland die Macht und Geltung zu verschaffen, die ihm zusteht." 30 Prozent finden dies teils/teils. 15 Prozent bejahen voll oder überwiegend: "Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert." Ein Viertel findet: "Was Deutschland jetzt braucht, ist eine einzige starke Partei, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert."

Ein klar rechtsextremes Weltbild teilen laut Studie 3,3 Prozent. Damit ist nach den neuen Umfragedaten der Anteil der Menschen mit klar rechtsextremen Einstellungen im Vergleich zur Vorgängerstudie von vor zwei Jahren um 4,7 Prozentpunkte zurückgegangen. Der Wert bedeutet aber ein konstantes Niveau gegenüber den Vorgängerstudien, die seit 2014 zwei bis drei Prozent ergaben.

Fast ein Drittel unterstellt Geflüchteten laut der Studie Sozialmissbrauch. Mit am stärksten ausgeprägt bleiben der Erhebung zufolge Vorurteile mit Bezug auf die sozioökonomische Lage von Menschen: 36 Prozent stimmen etwa der Aussage zu, Langzeitarbeitslose machten sich "auf Kosten der Gesellschaft ein bequemes Leben".

Quelle: ntv.de, dpa