Wirtschaft

Vorstoß ins Gesundheitswesen Apple baut "überwältigende" Kliniken

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Tim Cook glaubt, Apple könne im Gesundheitsbereich einen "signifikanten Beitrag" leisten.

(Foto: REUTERS)

Konzernchef Tim Cook hatte angedeutet, dass Apple sich für die Gesundheitsbranche interessiert. Offenbar ist der Aufbau von Kliniken für die eigenen Angestellten weit vorangeschritten. Die eigene Technologie soll ganz besondere "Erfahrungen" ermöglichen.

Apple baut ein eigenes Klinik-Netzwerk für seine Angestellten auf. Ohne eine öffentliche Ankündigung hat der Konzern in den vergangenen Monaten eine Tochterfirma namens AC Wellness gegründet. Laut deren Website und den Beschreibungen von Stellenangeboten auf mehreren Jobbörsen handelt es sich um einen "unabhängigen" Praxis-Betreiber, der "Apple-Angestellten und ihren Angehörigen" eine "hochwertige" Gesundheitsversorgung bieten soll.

Demzufolge sollen die ersten Kliniken im kalifornischen Santa Clara, in der Nähe des Apple-Hauptquartiers, schon in diesem Frühjahr ihren Betrieb aufnehmen. Dafür sucht das Unternehmen noch Ärzte verschiedener Fachrichtungen, Pflegepersonal und "Designer" für Gesundheits- und Präventionsprogramme für die Apple-Mitarbeiter.

Den eigenen Beschreibungen zufolge ist Apple entschlossen, mit AC Wellness mehr als eine gewöhnliche primäre medizinische Versorgung zu bieten. Die "überwältigenden" Kliniken sollten eine "Concierge-artige Behandlungs-Erfahrung" bieten, heißt es. Die Rolle neuer Technologie wird mehrfach hervorgehoben. Dabei könnten auch eigene Entwicklungen zum Einsatz kommen.

Amazon, Berkshire und JP Morgan schocken die Branche

Apple-Chef Tim Cook hatte auf der letzten Hauptversammlung die Gesundheitsbranche als einen Bereich bezeichnet, in dem der Konzern einen "bedeutenden Beitrag" leisten könne. Apple hat unter anderem medizinische Anwendungen für die Apple Watch entwickelt und stellt Daten seiner Nutzer für die Forschung zur Verfügung. IPhone-Nutzer sollen künftig Krankenhausakten mit ihrem Smartphone herunterladen können.

Andererseits kritisierte Cook das US-Gesundheitswesen und die Krankenversicherer. Klinikbetreiber richteten sich nach den Erstattungsmöglichkeiten für Behandlungen und nicht nach den Interessen der Patienten. Das ist nicht nur für die Patienten in den USA, sondern auch für Unternehmen wie Apple mit seinem mehr als 100.000 Mitarbeitern ein Problem. Denn die Gesundheitsversorgung der Angestellten wird immer teurer.

Ähnlich wie Apple haben kürzlich Amazon, die Investmentbank JP Morgan und die Firmengruppe Berkshire Hathaway des Milliardärs Warren Buffett angekündigt, die Gesundheitsversorgung ihrer mehr als eine Million Mitarbeiter künftig selbst übernehmen zu wollen. Ob das dafür gegründete Unternehmen allerdings auch selbst Kliniken betreiben soll, ist noch unklar. Investoren rechnen in jedem Fall mit einem grundlegenden Umbruch im US-Gesundheitssystem. Seit der Ankündigung von Amazon, JP Morgan und Berkshire erleben die Aktien der großen Gesundheitskonzerne massive Kursrückgänge. Ein Trend, der sich nach dem Bekanntwerden von Apples Plänen verstärken könnte.

Quelle: ntv.de, mbo

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