Moderater Anstieg Bahn erhöht Preise im Fernverkehr
30.09.2016, 11:14 Uhr
Das Reisen mit der Bahn wird im kommenden Jahr etwas teurer.
(Foto: dpa)
Wer ab dem 11. Dezember mit der Bahn reisen will, muss im Durchschnitt tiefer in die Tasche greifen als bisher. Nach einer Phase der Zurückhaltung setzt das Unternehmen die Fahrpreise wieder etwas höher.
Für Kunden der Deutschen Bahn gibt es erstmals seit zwei Jahren wieder spürbare Fahrpreis-Erhöhungen im Fernverkehr. Die Tarife steigen zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember nach Angaben des Unternehmens durchschnittlich um 1,3 Prozent.
Die Preise für die Bahncard 25 und die Bahncard 50 bleiben für Privatkunden unverändert. Die Flexpreise - früher Normalpreise - ohne Zugbindung steigen um 1,9 Prozent. Streckenzeitkarten werden um 3,9 Prozent teurer. Die Bahn hatte sich in den vergangenen Jahren mit Preiserhöhungen im Fernverkehr deutlich zurückgehalten. Grund war die starke Konkurrenz durch Billigflieger und Fernbusse.
Dem "Handelsblatt" hatte Unternehmenschef Rüdiger Grube zuvor noch gesagt, die Bahn wolle ihr Preissystem künftig stärker an der Nachfrage nach der jeweiligen Verbindung orientieren. "Das könnte die Tickets dann etwas teurer machen, wenn alle fahren wollen, und billiger, wenn viele Plätze frei bleiben." Ziel sei eine gleichmäßigere Auslastung der Züge.
Bahn sieht sich als "Mobilitätsmanager"
Zugleich versicherte Grube: "Die Zeit der großen Preiserhöhungen ist vorbei." Die Kunden seien heute "deutlich preissensibler" als früher. Der Manager verwies darauf, dass die Bahn die Preise im Fernverkehr seit drei Jahren "weitestgehend stabil" halte.
Der Konzern bemüht sich derzeit mit dem im Dezember gestarteten Konzept "Zukunft Bahn", angesichts der Konkurrenz durch Fernbusse und Billig-Airlines wieder mehr Kunden zu gewinnen und zu halten. Dabei soll unter anderem besserer Service und eine höhere Pünktlichkeit helfen.
Für die Zukunft sieht Grube sein Unternehmen als "modernen Mobilitätsmanager". Dazu will die Bahn unter anderem eine "digitale Mobilitätsplattform" entwickeln, mit der "Zug, Bus, Flugzeug, Taxi, Carsharing, Call-a-Bike" gebucht und bezahlt werden können. Auf den Markt kommen soll die Anwendung laut Grube in "der nahen Zukunft, den nächsten Jahren".
Quelle: ntv.de, jog/dpa/AFP