Flieger hatte Rumpfteil verloren Boeing darf wieder mehr 737 Max produzieren
20.10.2025, 09:57 Uhr Artikel anhören
Die Sicherheitsinspektoren hätten die Produktionslinien eingehend geprüft, erklärt die Aufsichtsbehörde.
(Foto: via REUTERS)
Vor knapp zwei Jahren löst sich in der Luft ein Rumpfteil einer Boeing, unter den Passagieren herrscht Panik. Die US-Luftfahrtbehörde leitet eine Untersuchung ein und drosselt die Produktion. Nun hat der Flugzeugbauer die Sicherheitsprüfung bestanden.
Die US-Bundesluftfahrtbehörde FAA wird Boeing eine höhere Produktion des Bestsellers 737 Max erlauben. Das Limit pro Monat soll von 38 auf 42 Flugzeuge erhöht werden, wie ein Sprecher der Behörde mitteilte, die über die Sicherheit des zivilen Luftverkehrs wacht. Anfang 2024 war die Obergrenze gesetzt worden, nachdem sich bei einer Maschine dieses Typs ein Rumpfteil in der Luft gelöst hatte.
Die Sicherheitsinspektoren der FAA hätten die Produktionslinien von Boeing eingehend geprüft, um sicherzustellen, dass die vom Flugzeughersteller beantragte Produktionssteigerung sicher durchgeführt werden kann, sagte der FAA-Sprecher. Die Boeing-Aktie stieg nachbörslich um 1,3 Prozent auf 215,75 Dollar.
Zwei 737-Abstürze in zwei Jahren
Bei einer Beinahe-Katastrophe auf einem Alaska-Airlines-Flug im Januar 2024 wurde ein Türbolzen kurz nach dem Start aus der Verankerung gerissen. Das hinterließ ein klaffendes Loch in der Seite des Flugzeugs. Die FAA warf Boeing in der Folge vor, die Produktion über die Qualität zu stellen. Der frühere FAA-Administrator Mike Whitaker sagte damals, dass Boeing die Produktion nicht ausweiten dürfe, solange die während des Vorfalls aufgedeckten Probleme bei der Qualitätskontrolle nicht behoben seien.
Boeing steht nach einer ganzen Reihe von Pannen unter starkem Druck. Experten führen die Vorfälle auf Mängel bei Produktion und Wartung zurück. Im März löste sich während des Abflugs einer Boeing 777 ein Rad, im April musste der Start einer 737 wegen eines Motorschadens abgebrochen werden.
Zudem waren zwei 737-Max-Maschinen abgestürzt: im Oktober 2018 in Indonesien und im März 2019 in Äthiopien. Alle Maschinen dieses Typs wurden daraufhin weltweit für 20 Monate stillgelegt. Im April 2019 räumte Boeing ein, dass es bei dem Modell Probleme mit einer Stabilisierungssoftware gegeben habe. Die Software wurde von dem Unternehmen als Konsequenz aus den beiden Unglücken überarbeitet.
Quelle: ntv.de, chl/DJ/AFP